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Der heilige Patrick auf einer Abbildung Der heilige Patrick auf einer Abbildung  (© Diocesi di Bergamo)

St. Patrick: Ein Schutzheiliger für die Opfer von Menschenhandel

Kaum eines Heiligen wird auf derart folkloristische Weise gedacht wie des heiligen Patricks, dessen Gedenktag auf den 17. März fällt. Doch nur wenige wissen, dass er selbst Opfer von Menschenhandel wurde und im späteren Verlauf seines Lebens immer wieder dagegen eingestanden sei. Daran erinnert im Gespräch mit Vatican News Eamon Martin, Erzbischof von Armagh – dem kirchlichen Sitz Patricks - und Primas von Irland.

Der 17. März sei ein großartiger Tag für die Iren, sich mit ihren Landsleuten auf der ganzen Welt zu verbinden, meint der Erzbischof im Interview mit uns. Erst kürzlich habe er gelesen, dass es neben dem Apostel Jakobus und der Gottesmutter Maria „auf der ganzen Welt wahrscheinlich mehr dem hl. Patrick als irgendeinem anderen Heiligen gewidmete Kirchen gibt, und darauf sind wir hier in Irland natürlich sehr stolz“:

„Aber wenn ich sage, dass er ein Heiliger für die ganze Welt ist, dann meine ich damit nicht nur die Verbindungen und die Verbundenheit mit dem heiligen Patrick. Ich glaube wirklich, dass der heilige Patrick ein Heiliger für die heutige Zeit ist, denn wenn wir seine Schriften lesen, wird uns klar, dass er als junger Teenager nach Irland verschleppt wurde. St. Patrick war ein Opfer des Menschenhandels und hatte deshalb großes Mitgefühl für alle, die leiden oder vertrieben werden oder für Menschen, die aus irgendeinem Grund unterdrückt oder ausgebeutet werden.“

Erzbischof Eamon Martin
Erzbischof Eamon Martin

In die Sklaverei und zurück

Der Heilige, der vor allem mit Irland verbunden wird, ist auch Schutzheiliger für Nigeria, ein Land, das von zahlreichen irischen Missionaren evangelisiert wurde. Ursprünglich stammte Patrick aus Britannien, wo er in einer wohlhabenden christlichen Familie aufwuchs. Über sein frühes Leben Ende des 4. Jahrhunderts ist wenig bekannt. Details seines Lebens konnte man vor allem aus seinen eigenen Schriften entnehmen. So wurde er im Alter von etwa 16 Jahren durch marodierende Iren gemeinsam mit Arbeitern von den Feldern seiner Eltern nach Irland verschleppt und dort zur Arbeit gezwungen. Nach sechs Jahren in der Sklaverei konnte Patrick fliehen und in seine Heimat zurückkehren. 

„Zusammen mit der heiligen Josephine Bakhita ist er also ein perfekter Schutzpatron für diejenigen, die heute in der Welt von Menschenhandel betroffen sind“

Trotz der Behandlung, die er in Irland erfahren hatte, kam er im weiteren Verlauf seines Lebens als Bischof nach Irland zurück, wo er sich gegen Menschenhandel und Sklaverei aussprach: „Zusammen mit der heiligen Josephine Bakhita ist er also ein perfekter Schutzpatron für diejenigen, die heute in der Welt von Menschenhandel betroffen sind“, betont Erzbischof Martin. Papst Franziskus selbst, dessen zehnjähriges Pontifikat in diese Woche falle, habe immer wieder dazu aufgefordert, auf den Schrei der Armen, der Migranten, und der Erde zu hören:

„Und wir könnten auch den Schrei der Opfer des Menschenhandels dazu zählen, und den Schrei derer, die durch Krieg und Gewalt vertrieben werden. Ich denke, dass all diese Menschen im Heiligen Patrick jemanden finden, der Einfühlungsvermögen und Verständnis für die schwierige Lage der modernen Welt hat. Er ist wirklich ein Heiliger für die moderne Welt und ein Heiliger für die ganze Welt.“

Feiern zu St. Patrick
Feiern zu St. Patrick

(vatican news - cs)

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17. März 2023, 12:18