Italiens Bischofskonferenz: Bericht zu Missbrauch im November
Baturi kündigte auch an, dass es künftig jährlich solche Berichte geben solle. Ziel sei, die Entwicklungen des Phänomens zu verfolgen und zu prüfen, inwieweit Maßnahmen gegen sexuelle Gewalt in der katholischen Kirche greifen. Ihren ersten landesweiten Bericht hatte die CEI im November 2022 vorgelegt. Er befasste sich einerseits mit dem Stand bisheriger Präventionsmaßnahmen und trug Fälle zusammen, die in den vergangenen zwei Jahren (2020-21) an entsprechende kirchliche Stellen gemeldet wurden. Die im ersten Bericht festgelegten fünf Leitlinien gegen sexuelle Gewalt seien inzwischen um einen Punkt erweitert worden - dank der Zusammenarbeit mit der Päpstlichen Kinderschutzkommission, berichtete der Erzbischof. Landesweit laufe zudem der Ausbau von Kinderschutzzentren; sie seien inzwischen in fast allen Diözesen aktiv. Wichtig sei auch die Weiterbildung: „Wir wollen kompetene Experten ausbilden und zugleich Politiken zum Schutz und der Bekämpfung fördern."
Italien hat bis heute, im Unterschied zu anderen Ländern wie etwa USA, Australien, Chile, Deutschland, Österreich und Frankreich, noch keine massive Welle von Enthüllungen über sexualisierte Gewalt gegen Kinder und Schutzbefohlene in der Kirche erlebt. Ein landesweiter Bericht über kirchlichen Missbrauch in Italien war von Präventionsexperten und Betroffenenverbänden schon lange angemahnt worden. Im Februar 2022 waren Opfervertreter in Italien erstmals gemeinsam an die Öffentlichkeit getreten und hatten eine unabhängige Untersuchungskommission für Missbrauchsfälle im kirchlichen Bereich gefordert.
(sir - sst)
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