Südarabien-Vikar begrüßt diplomatische Beziehungen zum Heiligen Stuhl
Der Italiener, der am 2. Juli 2022 die Nachfolge des Schweizer Kapuziners Paul Hinder als Apostolischer Vikar des Vikariats Südarabien (Arabische Halbinsel) angetreten hat, ist wie sein Vorgänger Kapuziner und war zuvor Weihbischof im italienischen Bistum Mailand. Ende Februar ist er in das Sultanat gereist, in dem nun bald eine Päpstliche Nuntiatur eingerichtet wird.
Die Nuntiatur im Oman und die osmanische Botschaft beim Heiligen Stuhl in Rom werden in einem Klima, das ohnehin schon von Vertrauen und Zusammenarbeit geprägt sei, noch größere Kooperationsinitiativen ermöglichen, erklärt Martinelli.
Das Leben der örtlichen Gemeinschaft beschreibt er als das „einer Kirche, die sich bemüht, zum Wohl der Gesellschaft beizutragen.“ Im Gegensatz zu anderen, komplizierteren Realitäten am Golf wie Saudi-Arabien, wo der sunnitische Islam vorherrscht, genieße man im Oman schon jetzt die „Freiheit der Religionsausübung“.
Die Hoffnung auf eine stärkere Präsenz von Priestern und Ordensfrauen
Der Bischof hofft, dass sich die offiziellen Beziehungen zum Heiligen Stuhl auch auf die Zahl der Priester auswirken werde, von denen es in der Region derzeit nur zwölf gibt. Neben mehr Priestern wünscht Martinelli sich Ordensfrauen. Die Präsenz von Schwestern sei sowohl für die Gläubigen als auch für die Gesellschaft an sich wichtig. „Es wäre schön, wenn wir neben der Religionsfreiheit, die wir bereits haben, auch durch soziale und erzieherische Initiativen einen positiven Beitrag leisten könnten,“ so Martinelli.
Die katholische Gemeinde in Oman weise ähnliche Merkmale auf wie die in den Vereinigten Arabischen Emiraten, auch wenn die Zahl der Gläubigen derzeit geringer sei als im Nachbarland. Das Sultanat sei eine „Kirche von Migranten“; aus „Einheimischen“ bestehe nur die katholische Gemeinde im Jemen. Die Zahl der Gläubigen im Oman hänge viel mit den dortigen Arbeitsmöglichkeiten zusammen, erklärt der italienische Bischof.
Im Sultanat gibt es vier Pfarreien: zwei in der Hauptstadt Maskat, eine in Salala und eine in Suhar. Die aus Menschen verschiedener Nationen, Sprachen, Kulturen und Riten bestehenden Gemeinden vereine „der Wunsch, an den Gottesdiensten teilzunehmen und sich in den verschiedenen kirchlichen Werken, Vereinigungen und Bewegungen zu engagieren“, so Martinelli.
Das Sultanat ist auch wichtig für das Gleichgewicht zwischen Saudi-Arabien und dem Iran, den beiden wirtschaftlich, religiös und ideologisch gespaltenen Großmächten der Region, die den konfessionellen Gegensatz zwischen Sunniten und Schiiten schlechthin darstellen.
Die Beziehungen zu den politischen Führern im Oman beschreibt Bischof Martinelli als „sehr gut“.
Der Beitrag von Papst Franziskus
Abschließend stellt der Vikar noch die Rolle heraus, die Papst Franziskus für die Stärkung der Beziehungen mit der muslimischen Welt gespielt hat, angefangen mit seinen Reisen nach Abu Dhabi und Bahrain: „Seine unermüdliche Förderung des interreligiösen Dialogs und des Friedens haben dazu beigetragen, diesen historischen Moment zu erreichen: die Aufnahme stabiler diplomatischer Beziehungen zwischen dem Oman und dem Heiligen Stuhl.“
(asianews – skr)
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