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Am Sonntag brannte das National Migration Institute in Ciudad Juarez in Mexiko. Viele Menschen auf dem Gelände waren venezolanische Geflüchtete Am Sonntag brannte das National Migration Institute in Ciudad Juarez in Mexiko. Viele Menschen auf dem Gelände waren venezolanische Geflüchtete 

Venezolaner: Flucht durch Lateinamerika

Die Flucht von Menschen aus Venezuela in andere lateinamerikanische Staaten gleicht einem Hindernislauf. Mit ihren Bemühungen, Menschen aufzunehmen, steht die Kirche praktisch alleine da.

Auf ihrer Flucht werden die Venezolaner blockiert – legal und illegal – und es kommt zu Menschenrechtsverletzungen, wie die Nachrichtenagentur Sir berichtet.  Laut dem Bericht trennen die Behörden immer öfter auch Familien. Obwohl das venezolanische Maduro-Regime international isoliert ist und sich die wirtschaftliche Lage leicht verbessert hat, fliehen demnach immer mehr Menschen aus Venezuela über die „Nordroute“ in Richtung der Vereinigten Staaten.

Nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR haben im vergangenen Jahr 7,1 Millionen Venezolaner das Land verlassen. In den ersten Jahren der Fluchtbewegung waren viele von ihnen nach Südamerika geflohen. Seit 2022 steigt die Zahl derer, die versuchen, in die USA zu kommen. Besonders gefährlich auf dieser Route ist der „Tapón del Darién“ zwischen Kolumbien und Panama.

Mexiko: Unfreiwillige Endstation?

Auf ihrer Flucht kommen laut Sir viele aber nicht an ihrem eigentlichen Ziel an, sondern bleiben in Durchgangsländern stecken. Eines dieser Länder ist Mexiko, das direkt an die USA grenzt. Wer dort ankommt, stößt auf eine scharfe Anti-Migrationspolitik der Regierung. Das berichtete Pater Julio López, Seelsorger bei der mexikanischen Bischofskonferenz. Früher hätten die Migranten bei der Einreise in die USA kein Visum vorlegen müssen. Das sei heute anders und führe dazu, dass viele Geflüchtete an der Grenze festsäßen, gibt sir eine Schilderung des Paters wieder.

Die Kirche bemühe sich, die Menschen aufzunehmen. Damit steht sie vor Ort quasi alleine da, während die Politik immer restriktiver wird. Pater López bezeichnete das als Verfolgung. Um in Mexiko zu bleiben und in die USA einzureisen, müssten Migranten Asyl beantragen. „Die Wartezeiten sind sehr lang, und die Migranten erhalten eine befristete Aufenthaltsgenehmigung.“ Dieses Formular sei nur für die Stadt gültig, in der es ausgestellt wurde. Das führe dazu, dass viele Geflüchtete an der Nordgrenze wieder zurückgeschickt würden, weil ihr Formular in einer Stadt im Süden, wo sie zuerst angekommen waren, ausgestellt wurde.

Bereits vor dem Andrang aus Venezuela waren in den letzten Jahrzehnten immer wieder Menschen aus ganz Lateinamerika – unter anderem aus Honduras, El Salvador und Haiti – nach Mexiko gekommen. Zuletzt habe eine Gruppe von ihnen versucht, „die Grenze zwischen Ciudad Juárez und der texanischen Stadt El Paso gewaltsam zu überqueren“, berichtetee López, der seit Jahren an der Aufnahmefront der mexikanischen Kirche arbeitet. Viele würden auf der Flucht auch Opfer organisierter Kriminalität.

Viele Venezolaner auch in Honduras und Panama

Auch in Honduras und Panama kommen viele Geflüchtete aus Venezuela an. Hier sind die Kirchen vor Ort ebenfalls aktiv und versuchen, die Menschen aufzunehmen. José Antonio Canales Motiño, Bischof von Danlí, erklärte, dass Honduras eigentlich kein geeignetes Ankunftsland für Migranten sei. Trotzdem hätten sich vier Pfarreien mobilisiert, die auf der Durchreiseroute vieler Venezolaner liegen, und ihre Gemeindehäuser in Aufnahmezentren verwandelt. „Ich bin sehr stolz auf unsere Gemeinden, die zu den ärmsten des Landes gehören, aber sie tun alles, um das Wenige, das sie haben, mit den Migranten zu teilen“, wird Motiño von Sir zitiert.

Viele reisen auch durch Panama, wenn sie aus Venezuela fliehen. Die lokalen, meist indigenen Gemeinden seien zwar „überwältigt“ von den vielen Menschen, versuchten aber alles, um die Migranten aufzunehmen, die ankämen, erklärte der Seelsorger Jorge Ayala.

(sir – fg)

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28. März 2023, 11:24