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Pater François Kaboré von der Kosyam Jesuit University of Science Pater François Kaboré von der Kosyam Jesuit University of Science 

Burkina Faso: Wie Jesuiten in Naturwissenschaften ausbilden

Die „Kosyam Jesuit University of Science“ (Kojus) ist eine akademische Einrichtung, die 2020 in Burkina Faso eröffnet wurde. Sie hat sich unter anderem zum Ziel gesetzt, junge Menschen durch eine gute Unterrichtsmethodik in den Wissenschaften auszubilden, damit sie in der Lage sind, ihre Umwelt für die Entwicklung ihrer Länder umzugestalten. Der Präsident der Universität, der burkinische Jesuit François Kaboré, stellte sie uns vor.

Stanislas Kambashi SJ und Mario Galgano - Vatikanstadt

In einem Interview mit Radio Vatikan erläutert Pater François Kaboré zunächst die Bezeichnung dieser akademischen Einrichtung. In der More-Sprache, die hauptsächlich in Burkina Faso verbreitet ist, bedeutet das Wort „kosyam“ „um Weisheit bitten“, wie es Salomon vor Gott getan hat. Das Logo der Universität verdeutlicht dies: „Man sieht einen Menschen, der auf den Knien liegt und bettelt, wie ein Jünger, der um Weisheit bittet“, so Pater Kaboré. Dieser Name, so erklärt der burkinische Jesuit, verdeutlicht die Vision dieser neuen Institution: Junge Menschen sollen in wissenschaftlich ausgebildet werden, damit sie in der Lage sind, ihre Umwelt für die Entwicklung ihrer Länder zu verändern.

Zum Nachhören - was der Präsident der Universität sagt

Eine gute Methodik für einen besseren Unterricht

Die „Kosyam Jesuit University of Science“, so Pater Kaboré, besteht aus drei Zweigen: Erstens eine wissenschaftliche Hochschule, „in der wir daran arbeiten, die Wissenschaft zu entmystifizieren, indem wir jungen Menschen den Geschmack der exakten Wissenschaften vermitteln“, erläutert der Jesuit.

Das Logo der Universität
Das Logo der Universität

Zweitens: Ein wissenschaftliches Lehrerseminar, in dem der Schwerpunkt auf einer effektiven Unterrichtsmethodik liegt. Der Universitätsleiter erläutert, dass „viele Kinder durch die Art und Weise, wie sie in den Naturwissenschaften unterrichtet wurden, traumatisiert wurden“ und sich selbst für weniger intelligent hielten oder Mathematik, Physik und Chemie nicht mochten. Das Problem, so Pater Kaboré, seien nicht diese Wissenschaften, sondern die Art und Weise, wie sie gelehrt würden.

Drittens gibt es eine Business School um Geschäftsleute auszubilden, die in der Lage sind, Arbeitsplätze für sich und andere zu schaffen. Dies werde auch „Executive Education“ bezeichnet und richte sich an Berufstätige, die bereits in der Wirtschaft tätig seien, so der Jesuit.

Auf Humankapital setzen

Für den Präsidenten der „Kosiam Jesuit University of Science“ sei „eine andere Art, Entwicklung zu definieren, die Beherrschung der Natur“. Diese Beherrschung setze die Kenntnis der Naturwissenschaften voraus, weshalb seine Institution den Schwerpunkt auf die genannten Fächer lege. Auch die Umwandlung der afrikanischen Volkswirtschaften sei auf eine solche Beherrschung angewiesen. „Wenn jemand hungrig ist, wenn jemand durstig ist, können Geologen oder Geo-Physiker ihnen sagen, dass sie 100 Meter unter ihren Füßen Wasser finden können. Wenn sie einen kleinen Fluss haben, der durch Ihre Stadt fließt, den sie aber nicht überqueren können, weil er Wasser führt, dann liegt das daran, dass wir nicht in der Lage sind, eine Brücke zu bauen“, sagt Pater Kaboré, um seine Worte zu veranschaulichen.

Mineralien aus afrikanischen Ländern würden zur Weiterverarbeitung in andere Länder transportiert, weil die Kapazitäten dafür vor Ort fehlen. Für den burkinischen Jesuiten ist Wandel nur durch die Entwicklung der Wissenschaften möglich, die eine Voraussetzung für die Umwandlung von Rohstoffen in Mehrwert sind. Die Verarbeitung der Produkte sei reine Chemie, der Aufbau der Infrastruktur gehe über Physik, Chemie und auch viel Mathematik.

Hintergrund

Die Universität organisiert Studiengänge in vier wissenschaftlichen Hauptbereichen: Mathematik, Physik, Chemie und Biologie, die manchmal auch als Lebens- und Geowissenschaften bezeichnet werden. Als Initiative der Jesuiten erhielt die Universität im September 2020 die Zulassung des burkinischen Staates und öffnete ihre Pforten mit der Aufnahme des ersten Jahrgangs der Hochschule und des MBA - Master of Business Admnistration.

(vatican news)

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04. April 2023, 12:36