Verfolgte Christen in Indien: Präsidentin sagt Kirchen Hilfe zu
Bei einem Treffen hätten Bischöfe und Laienvertreter Murmu über das Ausmaß der Gewalt gegen Christen informiert, berichtete der asiatische Pressedienst Ucanews. Die Delegation sei vom katholischen Erzbischof Anil Joseph Couto von Delhi angeführt worden.
Die Organisation „United Christian Forum“ hat im vergangenen Jahr 598 gewaltsame Übergriffe gegen Christen in 21 der 28 indischen Bundesstaaten dokumentiert. In den ersten drei Monaten 2023 seien bereits 187 einschlägige Vorfälle registriert worden. Christen machen 2,3 Prozent der 1,4 Milliarden Einwohner Indiens aus.
Am Ostersonntag hatte Premier Narendra Modi zum ersten Mal seit seinem Amtsantritt 2014 eine katholische Kirche besucht. In der Herz-Jesu-Kathedrale von Delhi traf er mit Erzbischof Couto sowie anderen kirchlichen Vertretern zusammen. Zur zunehmenden Gewalt gegen Christen im Land äußerte sich der Regierungschef dabei nicht.
Tausende protestieren gegen Übergriffe
Unterdessen haben in dieser Woche mehrere Tausend Christen, unterstützt von Hindus und Muslimen, in Indiens Finanzmetropole Mumbai gegen die zunehmende Gewalt gegen Christen und ihre Gotteshäuser protestiert. Zu der Kundgebung am Mittwoch hatte laut Ucanews ein Zusammenschluss von 80 christlichen NGOs aufgerufen. Im Zentrum stand dabei die Warnung vor den von der hindu-nationalistischen Regierungspartei BJP forcierten sogenannten Anti-Konversionsgesetzen. Schon im Februar hatte ein ähnlicher Protestmarsch in der indischen Hauptstadt Neu-Delhi stattgefunden.
„Es gibt anhaltende Wellen von Hassreden und gezielter Gewalt gegen religiöse Führer, Entweihung von Gebetsstätten, Unterbrechung von Gebetsgottesdiensten und Beschränkungen für religiöse Versammlungen sowie falsche Anschuldigungen von erzwungenen und betrügerischen religiösen Konversionen“, heißt es in einem von dem NGO-Zusammenschluss „Samast Christi Samaj“ veröffentlichten Memorandum, das dem Ministerpräsidenten des Bundesstaates Maharashtra, Eknath Shinde, übergeben wurde. „Wir wollen die Eskalation der Gewalt und die Angriffe gegen die friedliebende christliche Gemeinschaft durch diejenigen beenden, die den unbegründeten Vorwurf der Konversion als Vorwand benutzen“, sagte „Samast Christi Samaj“-Sprecher Dolphy D'Souza.
Weitreichendes Anti-Konversionsgesetz
Rund ein Dutzend indische Bundesstaaten haben ein weitreichendes Anti-Konversionsgesetz erlassen. Die meisten von ihnen werden von der hindu-nationalistischen BJP von Premierminister Modi regiert. Der im Bundesstaat Maharashtra mit Mumbai als Hauptstadt regierenden Koalition gehört auch die BJP an. Die Demonstranten forderten Ministerpräsidenten Shinde auf, ein geplantes Anti-Konversionsgesetz nicht in Kraft zu setzen. „Es wird dazu führen, dass die Bürgerwehr einen unnötigen Vorteil daraus zieht und Christen angreift“, warnte „Samast Christi Samaj“-Sprecher D'Souza.
„Dies ist eine Kundgebung für einem Frieden, bei welchem Angriffe gegen alle Minderheiten wie Christen und Muslime unter dem einen oder anderen Vorwand beendet werden“, sagte Muslime-Vertreter Irfan Ali Engineer, der laut Ucanews ebenfalls an der Kundgebung teilnahm.
(ucanews/kap – pr)
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