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Archivbild: Mamūd Abbās mit Papst Franziskus Archivbild: Mamūd Abbās mit Papst Franziskus  (Vatican Media)

Palästina: Brücken bauen statt Mauern errichten

Er wolle „eine Kultur des Friedens“ aufbauen, hat der palästinensische Präsident Mamūd Abbās gegenüber der italienischsprachigen Ausgabe der Vatikanzeitung „L'Osservatore Romano“ gesagt.

Hintergrund für das Gespräch war das 30-jährige Jubiläum des „Osloer Friedensabkommens“ im September dieses Jahres. Die Erklärung gilt als Meilenstein in den Friedensverhandlungen zwischen Israel und Palästina in den 1990er Jahren. Die Erwartungen dieser Zeit wurden allerdings enttäuscht, erst in den vergangenen Wochen kam es wieder zu bewaffneten Konflikten im Heiligen Land. Das Interview ist Teil einer Serie, mit der die Vatikanzeitung den Dialog zwischen den beiden Parteien anregen möchte.

Vor neun Jahren hatte ihn Franziskus in den Vatikan eingeladen – gemeinsam mit Shimon Peres, dem damaligen israelischen Präsidenten. Dort hatten sie, als Zeichen des Friedens, einen Olivenbaum gepflanzt. Er wachse langsam, doch bald sollte er Früchte tragen. Abbās sei bemüht, in seinem Land eine „Kultur des Friedens“ zu etablieren, die Früchte tragen soll: „Wir sind gegen Gewalt, insbesondere wenn sie sich gegen wehrlose Zivilisten richtet.“ Der Frieden, den er erreichen möchte, sei „eine strategische Entscheidung im Einklang mit den Beschlüssen der internationalen Legitimität.“ Der „Grundpfeiler“ dafür sei die palästinensische Jugend: Sie solle Institutionen aufbauen, die sich auf Rechtsstaatlichkeit und diplomatische und politische Methoden stützten.

Christliche Feste als „palästinensische Nationalfeiertage“

Das Christentum spielt nicht nur für Abbās persönlich eine wichtige Rolle, sondern für das ganze Land: Christliche Feste würden „mit unserem gesamten palästinensischen Volk, Christen und Muslimen“, und „als palästinensische Nationalfeiertage“ gefeiert. Jesus sei „der Sohn unseres Landes“, erklärt der Präsident, und auch seiner Partei lägen die Gotteshäuser sehr am Herzen, „sowohl für die Christen vor Ort als auch für die vielen Pilger aus der ganzen Welt.

Dennoch sei die christliche Präsenz in Palästina in Gefahr, das zeigten Angriffe auf Kirchen, Friedhöfe und christliche Geistliche. Während seiner Pilgerreise habe Papst Franziskus seine Hand auf die Trennungsmauer in Bethlehem gelegt und Gott gebeten, „die Barrieren niederzureißen, weil dieses Land es verdient, dass keine Mauern, sondern Brücken gebaut werden.“

Abschließend drückt Abbās seine Solidarität mit der Ukraine aus. Die palästinensische Regierungsbehörde befürworte das Ende aller Kriege und die Verwirklichung des Friedens in allen Teilen der Welt, „damit alle Völker Sicherheit, Freiheit und Wohlstand genießen können.“

(l’osservatore romano – fg)

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13. April 2023, 16:39