Russland: Gedenken an vor 100 Jahren hingerichteten Priester
„Das Kreuz ist keine Quelle der Bitterkeit und Enttäuschung, sondern bereits der Anfang der Herrlichkeit“, predigte Erzbischof Paul Pezzi bei der Gedenkmesse in seiner Moskauer Kathedrale.
Vor hundert Jahren hatte die leninistische Regierung in Moskau einen Prozess gegen die katholische Kirche eingeleitet. Hintergrund war ein Streit um Kircheneigentum, das die Behörden beschlagnahmen wollten. Auf Anweisung von Erzbischof Jan Feliks Cieplak von Mogilew hatten sich allerdings die Priester geweigert, mit den Behörden zusammenzuarbeiten, da nur der Heilige Stuhl über das von Katholiken genutzte Kircheneigentum verfügen könne.
Streit um Kircheneigentum war der Auslöser
Ende November 1922 ordnete daraufhin das Exekutivkomitee des Gouvernements Petrograd die Schließung der katholischen Kirchen an. Am 2. März 1923 erhielten Bischof Cieplak und 14 katholische Priester, darunter der Exarch Leonid Fëdorov und Budkiewicz, eine Vorladung für den 5. März vor dem Zentralen Revolutionsgericht in Moskau. Der Prozess fand dann vom 21. bis zum 26. desselben Monats statt; die Anwälte der Angeklagten waren dabei nicht zugelassen.
Der Prozess endete mit der Verurteilung von Cieplak und Budkiewicz zum Tode, von Fjodorow zu 10 Jahren Einzelhaft und der anderen Priester zu mehreren Jahren Gefängnis (5 bis 10 Jahre).
Auch dank des internationalen Drucks wurde das Todesurteil des Erzbischofs in eine zehnjährige Haftstrafe umgewandelt (die später in ein Exil umgewandelt wurde). Von den beiden Todesurteilen wurde nur das von Budkiewicz vollstreckt, und zwar am 31. März.
(fides – sk)
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