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Tigray steht am Rande einer Hungersnot Tigray steht am Rande einer Hungersnot  

Äthiopien: Große Not in Tigray

Nach mehr als zwei Jahren Konflikt ist die Lage der Zivilbevölkerung in der Region durch Hunger, Gewalt, zerstörte Infrastruktur und die Abhängigkeit von humanitärer Hilfe geprägt. Der Bürgerkrieg sei zwar soweit beendet, aber das Leid der Menschen immer noch groß, berichtet ein Bischof aus der Region.

Erst vor wenigen Tagen hatte die US-Behörde für internationale Entwicklung die vorübergehende Aussetzung der humanitären Hilfe aufgrund von Diebstählen und allgemeiner Unsicherheit angekündigt. Fast alle der sechs Millionen Einwohner von Tigray sind auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen, nachdem zwei Jahre Bürgerkrieg und die von der Regierung verhängten Beschränkungen für humanitäre Hilfe Teile der Region an den Rand einer Hungersnot gebracht haben.

Laut Angaben des Bischofs der katholischen Eparchie von Adigrat verursachen Landminen in den ehemals umkämpften Gebieten den Tod von Kindern und Zivilisten. Die Sicherheitslage sei prekär, es gebe Entführungen und geschlechtsspezifische Gewalt sowie Blockaden und Dörfern und Straßen. Das habe auch Auswirkungen auf die kirchliche Hilfe und Seelsorge, so Bischof Tesfay Medhin gegenüber Fides. „Ich bete für die Bevölkerung und für ein Ende der grausamen Gewalt und des Leids“, so der Bischof. Er rief zu gemeinsamen Friedensanstrengungen und Dialog auf.

Die äthiopische Regierung und die Rebellen der Region Tigray hatten Anfang November in Südafrika zwar ein Friedensabkommen unterzeichnet und die humanitäre Lage hat sich leicht verbessert. Gleichwohl herrscht in Tigray aufgrund Verarmung, Kriminalität, Versorgungsengpässen und Zerstörungen noch immer große Not. 90 Prozent der Bevölkerung sind auf humanitäre Hilfe angewiesen. Die Opfer des Bürgerkrieges belaufen sich auf eine halbe Million Tote.

(fides – pr)
 

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12. Mai 2023, 14:48