Indien: Zusammenstöße in Manipur
Die Metei, die in der Ebene leben und über die Hälfte der Bevölkerung stellen, sind überwiegend Hindus und Muslime, während die in den Bergen lebenden Stammesgruppen mehrheitlich Christen sind. Auslöser des Streits ist die Forderung der Meitei, in die Kategorie der „scheduled tribes“ aufgenommen zu werden. Solchen benachteiligten Gruppen garantiert das indische Recht bestimmte Vergünstigungen in Form von Quoten für öffentliche Beschäftigung, politische Vertretung und Landrechte. Der Oberste Gerichtshof in Manipur hat am 19. April die örtliche Regierung aufgefordert, der Petition stattzugeben, was bei anderen Gruppen zu Unmut führte.
Auch Kirchen angegriffen
Nach einer Demonstration der überwiegend christlichen Stammesgruppen im Distrikt Churachandpur am Mittwoch kam es zu einem Ausbruch von Gewalt im gesamten Imphal-Tal. Dabei kamen mehr als fünfzig Menschen ums Leben. Auch 15 Kirchen waren das Ziel von Angriffen. Fünf Jesuiten, die zusammen mit einem Studenten in einem Jeep unterwegs waren, wurden auf dem Weg nach Moirang von einem Mob blockiert und bedroht; ein Pater erlitt Verletzungen an der Stirn und wurde ins Krankenhaus gebracht.
Um die Gewalt einzudämmen, hat die örtliche Regierung in den meisten der 16 Bezirke bis auf Weiteres eine Ausgangssperre verhängt und die mobilen Internetdienste für fünf Tage ausgesetzt. Medien berichten von einem massiven Polizei- und Armeeaufgebot, um die Lage unter Kontrolle zu bringen.
(agi – sk)
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