Ruandischer Drahtzieher von Kirchen-Massaker verhaftet
Bei dem verhafteten Fulgence Kayishema soll es sich um einen der meistgesuchten Drahtzieher des Völkermords von 1994 handeln. Er soll am Freitag in Kapstadt vor Gericht erscheinen.
Völkermord in einer Kirche
Kayishema wird vorgeworfen, den Mord an mehr als 2.000 Tutsis organisiert zu haben, die sich während des Völkermords in eine katholische Kirche geflüchtet hatten. Der Mann soll das Benzin gekauft und verteilt haben, mit dem im April 1994 das Gotteshaus in der nördlichen Stadt Nyange in Brand gesteckt wurde. Anschließend habe er das Gebäude mithilfe eines Bulldozers zum Einsturz gebracht.
Seine Festnahme in der südafrikanischen Weinbaustadt Paarl folgt der Zusammenarbeit zwischen südafrikanischen Behörden und Ermittlern der Vereinten Nationen.
Hintergrund
Bei dem Genozid im Jahr 1994 waren innerhalb von 100 Tagen mindestens 800.000 Angehörige der Tutsi-Volksgruppe und gemäßigte Hutus ums Leben gekommen. Viele Menschen wurden in Kirchen umgebracht, einige gar von Priestern oder Ordensleuten an ihre Verfolger ausgeliefert.
(kna – sk)
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