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Eine ukrainische Witwe eines amerikanischen Freiwilligen, der in Bachmut starb Eine ukrainische Witwe eines amerikanischen Freiwilligen, der in Bachmut starb   (AFP or licensors)

Ukraine: Aus Mariupol nach Mariapolis

Flüchtlinge, Waisenkinder, junge Menschen, die unter den Bomben leben: Salesianerpater Andriy Platosh, Leiter der Hilfsstelle von Mariapolis bei Lviv (Lemberg), nimmt sie alle auf. Wir haben die Einrichtung in der Westukraine besucht, die den Namen der Gottesmutter trägt.

Mario Galgano und Sofiya Ruda - Vatikanstadt

In der Ukraine gehen die Bombardierungen und das Leiden der Bevölkerung weiter. Die ukrainische Luftwaffe hat nach eigenen Angaben alle 35 in der Nacht auf Montag aufgestiegenen russischen Kampfdrohnen abgefangen, berichten ukrainische Medien. Ihr Hauptziel war Kyiv. Derweil teilte die Regierung in der ukrainischen Hauptstadt mit, dass die Leichen von 80 gefallenen Soldaten zurückgebracht worden seien. Unterdessen macht der Anführer der Söldnergruppe „Wagner“, Jewgeni Prigoschin, die Regierung in Moskau für den Tod seiner Männer verantwortlich und droht mit dem Rückzug aus der ostukrainischen Frontstadt Bachmut, da es an Munition mangelt.

Unser Kollege Stefano Leszczynski, Korrespondent von Radio Vatikan/Vatican News, reiste in die Ukraine, um sich ein Bild von der Realität zu machen, die die Menschen, die sich seit über einem Jahr im Krieg befinden, erleben.

Nach den russischen Raketen... was in der Ukraine übrig bleibt
Nach den russischen Raketen... was in der Ukraine übrig bleibt

Er machte in der westukrainischen Metropole Lviv (Lemberg) halt und besuchte Mariapolis, die Stadt Mariens, eine Zitadelle unter der Obhut der Salesianer, in der Kriegsflüchtlinge aufgenommen werden. Eine andere ukrainische Stadt, die den Namen Mariens trägt, ist für ihr trauriges Schicksal berühmt geworden. Auch aus Mariupol gibt es Flüchtlinge. „Ich sehe das Leid der Menschen, die ihre Heimat und ihre Familien verlassen mussten“, sagt der Direktor des Flüchtlingsheims, Pater Andriy Platosh. Den Flüchtlingen gelinge es langsam, sich in die Gesellschaft zu integrieren, erklärt er, doch leider hätten fast alle von ihnen einen Verlust erlitten: „Es gibt keine geeigneten Worte, um dies zu beschreiben, denn so viele haben gelitten und ihre Kinder sterben sehen“, so Pater Platosh.

Zum Nachhören - unser Korrespondent in der Ukraine

Das Waisenhaus in Lviv und die Angst der Kinder

„Die Zeit ist sehr schwierig, denn der Krieg bringt viele Waisenkinder mit sich. Jetzt haben wir viele Kinder, vor allem aus dem Osten, die den Krieg gesehen haben, sie wissen, was er ist, und sie haben Angst“, erklärt Vasil Pesarchuk, der in Lviv ein Waisenhaus mit mehr als 70 Kindern leitet. „Sie sagen, dass die Welt ungerecht ist, sie fragen sich, warum ihre Eltern sterben mussten“, so Pesarchuk. Für die Zukunft des Landes bedeute dies, dass es viele Waisen geben werde, fährt er fort. „Die Kinder haben ein großes Trauma erlebt, sie wollen gehört werden. Zuallererst muss man ihnen Mütter und Väter sein, damit sie sich geliebt fühlen“, erläutert der Waisenhaus-Leiter.

Das Leben unter den Bomben im Osten des Landes

Der Weihbischof von Donezk, Maksym Ryabukha, ebenfalls ein Salesianer, beschreibt, wie die Menschen in seiner Diözese leben: „Der Beschuss ist kontinuierlich, unerwartet und unmenschlich. Wir haben gelernt, im Krieg zu leben, unter den Geräuschen des Alarms und trotz all des Leids, das die Russen anrichten, zu widerstehen. Wir versuchen uns daran zu erinnern, dass das Leben im Krieg keine Pause macht.“ Die Einbindung in die pastorale Tätigkeit für junge Menschen sei sehr stark: „Mit jungen Menschen zu arbeiten bedeutet, an ihrem Ausbildungsprozess teilzunehmen, vor allem mit ihnen zusammen zu versuchen, den Blick Gottes auf die Welt und das Leben zu entdecken“, so Weihbischof Ryabukha.

(vatican news)

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08. Mai 2023, 11:39