USA: Diözese meldet Insolvenz an
Er habe sich nach eingehender Beratung und viel Gebet zu dem einschneidenden Schritt entschlossen, teilte Bischof Michael Barber von Oakland mit. Das Verfahren nach „Chapter 11“ sei der beste Weg, um einerseits ein gerechtes Ergebnis für Missbrauchsbetroffene zu erzielen und andererseits die grundlegenden Aktivitäten der Diözese aufrechtzuerhalten.
Spürbare Veränderungen
In den USA gibt es zwei unterschiedliche Insolvenzverfahren, die nach den jeweiligen Kapiteln im Konkursrechtsgesetz bezeichnet werden. Während das Ziel eines Chapter-7-Verfahrens die Liquidierung eines bankrotten Unternehmens ist, handelt es sich bei Chapter 11 eher um ein Sanierungsverfahren unter gerichtlicher Aufsicht.
Bischof Barber versprach, die katholischen Schulen in der Diözese Oakland uneingeschränkt weiterzuführen. Auch die Gehälter der kirchlichen Angestellten würden weitergezahlt. Wegen der hohen Klageforderungen sei es allerdings notwendig, die finanziellen Ressourcen neu zu ordnen. Barber bat die rund 550.000 Katholiken seiner Diözese, sich auf schmerzliche Veränderungsprozesse einzustellen. Etliche Kircheneinrichtungen müssten geschlossen werden.
Verjährungsfristen weitgehend abgeschafft
Hintergrund der aktuellen Klagewelle ist ein seit 2019 in Kalifornien gültiges Gesetz, das die Verjährungsfristen bei sexuellem Kindesmissbrauch weitgehend abgeschafft hat. Nach Angaben der Diözese Oakland beziehen sich die mehr als 330 Klagen entsprechend auf Vorkommnisse, die bis zu 60 Jahre zurückliegen. Die kalifornischen Diözesen San Diego und Sacramento signalisierten bereits, dass sie in den nächsten Monaten ebenfalls gezwungen sein könnten, Insolvenz anzumelden.
(kna - pr)
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