Afrika: Energiewende nicht überall positiv
Das gab Bryan Galligan vom „Jesuit Justice and Ecology Network – Africa“ (JENA) in einer Erklärung zu bedenken. Er bezog sich dabei auf die angestrebte Energiewende im globalen Norden, die im Übergang von fossilen Brennstoffen zu „grüner Energie“ besteht. Der dafür nötige verstärkte Abbau von Mineralien wie Graphit, Lithium und Kobalt in afrikanischen Ländern und an deren Küsten werde vor Ort schwerwiegende Folgen haben – ökologisch wie sozial, prognostizierte der JENA-Analyst für Nahrungsmittel- und Klimagerechtigkeit. In der Demokratischen Republik Kongo habe der Bergbau in Kolwezi Böden und Wasser so verschmutzt, dass keine Nutzpflanzen mehr wachsen könnten, nannte er ein Beispiel.
Energiewende ohne Gerechtigkeit?
Die vorherrschenden Modelle der Ressourcengewinnung müssten durch „integrativere und nachhaltigere Alternativen ersetzt“ werden, so Galligan. Er kritisierte die mit dem Rohstoffabbau verbundenen Missstände in afrikanischen Ländern wie Menschenrechtsverletzungen, Umweltzerstörung und schlechte Regierungsführung. Eine Ausweitung solch „kolonialer Modelle“ zur Gewinnung von Mineralien „wäre ein katastrophaler Weg, um die steigende Nachfrage nach Rohstoffen in einer dekarbonisierten Wirtschaft zu befriedigen“. Der Schaden für Afrikas Ökosysteme und seine Menschen dürfe nicht weitergehen, wenn die - für hohe Kohlenstoffemissionen verantwortlichen - wohlhabenden Nationen der Welt auf grüne Energien umsteigen.
Für Solar- und Windtechnologie, Elektroautos und Batterien werden andere und deutlich mehr Metalle und Mineralien gebraucht als bisher. Ihre Aufbereitung und der Bergbau verbrauchen zudem viel Energie. Das Jesuitennetzwerk JENA ist eine Abteilung der Jesuitenkonferenz von Afrika und Madagaskar (JCAM).
(aciafrica – pr)
Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.