Friedensforscher warnen: Immer mehr einsatzfähige Atomwaffen
Nach Schätzungen des in Stockholm ansässigen Instituts gibt es weltweit rund 12.500 atomare Sprengköpfe, etwas weniger als im Vorjahr. Davon seien allerdings mehr als 9.500 einsatzfähig, knapp 100 mehr als 2022. Die USA und Russland, die weiter rund 90 Prozent aller Atomwaffen besäßen, hielten dabei rund 2.000 Sprengköpfe in hoher Alarmbereitschaft. Das bedeutet, dass sie in Raketen eingebaut oder auf Luftwaffenstützpunkten mit Atombombern bereitgehalten werden.
In China gebe es einen deutlichen Zuwachs von 350 auf 410 Nuklearwaffen, so die Wissenschaftler weiter. Bis 2030 werde das Land mindestens so viele Interkontinentalraketen haben wie Russland und die USA.
„Wir befinden uns in einer der gefährlichsten Perioden in der Geschichte der Menschheit", erklärte Sipri-Direktor Dan Smith: „In dieser Zeit hoher geopolitischer Spannungen und des Misstrauens, in der die Kommunikationskanäle zwischen nuklear bewaffneten Rivalen geschlossen sind oder kaum funktionieren, ist das Risiko von Fehleinschätzungen, Missverständnissen oder Unfällen inakzeptabel hoch."
Es sei daher dringend notwendig, „die Nukleardiplomatie wiederherzustellen und die internationalen Kontrollen von Atomwaffen zu verstärken". Die Regierungen der Welt müssten rasch „Wege der Zusammenarbeit finden, um geopolitische Spannungen zu beruhigen, das Wettrüsten zu verlangsamen und die sich verschlimmernden Folgen des Umweltzerfalls und des zunehmenden Hungers in der Welt zu bewältigen".
(kna – gs)
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