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Auf einem Markt in Bangalore Auf einem Markt in Bangalore  (AFP or licensors)

Indien: Bundesstaat hebt Anti-Konversions-Gesetz auf

Mit Erleichterung reagiert die katholische Kirche im südindischen Bundesstaat Karnataka auf die Aufhebung eines umstrittenen Gesetzes. Die neu gewählte Regierung von Karnataka hat am Donnerstag entschieden, das sogenannte Anti-Konversions-Gesetz aufzuheben.

Erzbischof Peter Machado von Bangalore sprach in einer Stellungnahme von „tiefer Dankbarkeit und Genugtuung“ über die Entscheidung. Die vorherige pro-hinduistische Regierung der BJP hatte das Gesetz im September letzten Jahres erlassen und dabei Einwände der Oppositionsparteien und der Minderheiten ignoriert.

Diese Minderheiten, vor allem Christen und Muslime, machen zwei Prozent bzw. 13 Prozent der 64 Millionen Einwohner Karnatakas aus. Die BJP wurde bei den Landtagswahlen im Mai abgewählt, eine säkulare Regierung der Kongresspartei trat an ihre Stelle. Die Kongresspartei hatte im Wahlkampf versprochen, alle „verfassungswidrigen Entscheidungen“ der BJP rückgängig zu machen.

„Misstrauen zwischen den Gemeinschaften geschürt“

Erzbischof Machado stand an der Spitze der Kampagne gegen das Gesetz. Er erklärt nun, die Entscheidung des Kabinetts bestätige den Standpunkt der Christen und sei wichtig für die Wahrung der Grundrechte, wie sie in der indischen Verfassung verankert sind. Die Christen in Karnataka wollten „auch weiterhin allen Menschen dienen, unabhängig von Kaste und Glaube, insbesondere den Armen und Ausgegrenzten“.

Proteste vor der Einführung des Anti-Konversions-Gesetzes in Bangalore - Archivbild von 2021
Proteste vor der Einführung des Anti-Konversions-Gesetzes in Bangalore - Archivbild von 2021

Machado sagte, die Anti-Konversionsgesetze in Karnataka und anderen indischen Bundesstaaten hätten die Zahl der Angriffe auf Christen drastisch erhöht; das habe „Misstrauen zwischen den Gemeinschaften geschürt“. Er hoffe, dass nun auch andere Bundesstaaten dem Beispiel Karnatakas folgten.

Gesetz gilt noch in elf Bundesstaaten

Elf Bundesstaaten in Indien, die mehrheitlich von der pro-hinduistischen BJP regiert werden, haben ähnliche Gesetze mit dem Ziel erlassen, religiöse Konversionen durch Verlockung, Gewalt und Zwang einzudämmen. Diese Gesetze stellen in vielen Bundesstaaten auch interreligiöse Ehen unter Strafe, insbesondere zwischen Hindu-Mädchen und christlichen oder muslimischen Jungen. Die Christen machen 2,3 Prozent der 1,4 Milliarden Einwohner Indiens aus. Fast 80 Prozent der Inder sind Hindus.

(ucanews – sk)

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16. Juni 2023, 14:17