Indien: Bischof tritt nach Vergewaltigungsvorwürfen zurück
Wie üblich, nannte der Vatikan keine Begründung für den Rücktritt. Mulakkal war Anfang 2022 von einem Gericht in Kerala in einer Anklage wegen mutmaßlicher Vergewaltigung wegen fehlender Beweise freigesprochen worden. Eine Ordensfrau beschuldigte ihn, sie zwischen 2014 und 2016 in einem Kloster in Kerala wiederholt vergewaltigt zu haben.
Im vergangenen Februar empfing Papst Franziskus Mulakkal zu einem Gespräch im Vatikan. Dabei soll der indische Bischof nach eigener Aussage den Papst über sein Rücktrittsgesuch informiert haben. Die Audienz wurde unter anderem vom katholischen Forum „Sisters in Solidarity" (SIS) kritisiert. Sowohl der Bundesstaat Kerala wie auch die klagende Ordensfrau hätten Berufung gegen den Freispruch für den Bischof eingelegt, hieß es damals. Der Fall sei noch nicht vorbei.
Der Fall schlug in Indien hohe Wellen. Das mutmaßliche Opfer und fünf weitere Ordensfrauen warfen der Kirche in Kerala, der Indischen Bischofskonferenz sowie dem Vatikan vor, den Vergewaltigungsvorwurf zu ignorieren. Zahlreiche katholische Priester und Ordensleute schlossen sich einem weltweiten Aufruf zur Suspendierung des Bischofs an. Nach Bekanntwerden der Vorwürfe hatte Mulakkal ab Herbst 2018 sein Bischofsamt ruhen lassen. Der Papst ernannte für die Diözese Jalandhar einen Apostolischen Administrator als Übergangsleiter.
(kna - gs)
Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.