Spanien: Neuer Missbrauchsbericht der Kirche
„Wir empfinden Schmerz und Scham“, sagte der Generalsekretär der spanischen Bischofskonferenz, Cesar Garcia Magan, bei der Vorstellung des Berichts am Donnerstagabend. Es müsse noch viel getan werden, um der „Geißel des sexuellen Missbrauchs“ in der spanischen Kirche ein Ende zu setzen.
Die Bischofskonferenz wies darauf hin, dass es sich nicht um eine abschließende Zahl handle. Das vorläufige Ergebnis beinhalte lediglich die Fälle, die seit 2019 bei eigens geschaffenen kirchlichen Beschwerdestellen erfasst worden seien. Eine von den Bischöfen beauftragte Anwaltskanzlei, die zurzeit eine landesweite Missbrauchsstudie erstellt, geht von einer wesentlich höheren Opferzahl aus.
Übergriffe in Schulen, Seminaren und Internaten
Laut der nun veröffentlichten Untersuchung wurden 728 Kirchenmitglieder beschuldigt, seit den 40er Jahren Minderjährige missbraucht zu haben. 75 Prozent der Fälle ereigneten sich demnach vor 1990. Die meisten Beschuldigten seien bereits gestorben. Bei den Tätern handelt es sich den Angaben zufolge fast ausschließlich um Männer (99 Prozent), die Opfer waren zumeist Jungen (82 Prozent).
Von den Tätern seien 378 Priester gewesen, hinzu kämen 208 Ordensleute ohne Priesterweihe und 92 Laien. In den übrigen Fällen habe der genaue Status nicht geklärt werden können, hieß es. Fast alle registrierten Übergriffe hätten in Schulen, Seminaren und Internaten stattgefunden.
(kna – sk)
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