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Ein Check-Point beim Berg-Karabach Ein Check-Point beim Berg-Karabach  (AFP or licensors)

Weltkirchenrat: Für eine Aufhebung der Blockade gegen Berg-Karabach

Der Weltkirchenrat (ÖRK) fordert von Aserbaidschan die sofortige Aufhebung der vor einem halben Jahr begonnenen Blockade der einzigen Verbindungsstraße zwischen Armenien und der in Aserbaidschan gelegenen, mehrheitlich armenisch besiedelten Region Berg-Karabach.

Der sogenannte Latschin-Korridor müsse umgehend wieder geöffnet werden, heißt es in einem vom ÖRK-Zentralausschuss bei seiner jüngsten Tagung in Genf (21. bis 27. Juni) beschlossenen Protokollpunkt.

Es müsse eine ungehinderte und sichere Durchreise in beide Richtungen für die Zivilbevölkerung und der Transport von Gütern über den Korridor ermöglicht werden. Garantiert werden müsse auch der Zugang für humanitäre Hilfe, „um das Leid der armenischen Bevölkerung in Arzach (Berg-Karabach) zu lindern“.

2020 hatte Aserbaidschan mit überlegenen Waffen aus der Türkei namhafte Teile der zwischen Armenien und Aserbaidschan umstrittenen Region Berg-Karabach erobert. 2022 brachen die Kämpfe erneut aus; Armeniens Schutzmacht Russland und der Westen verhalten sich diplomatisch zurückhaltend und werden dafür auch heftig von Armenien bzw. der armenischen Kirche und Diaspora kritisiert. Seit Dezember blockiert Aserbaidschan die einzige Straßenverbindung zwischen Armenien und Berg-Karabach. Armenien warnt vor einer humanitären Katastrophe in Berg-Karabach.

Zuletzt gab es in den vergangenen Tagen in Washington von den USA vermittelte Gesprächen zwischen den Konfliktparteien. Es habe zwar Fortschritte gegeben, sagte US-Außenminister Antony Blinken am Donnerstag nach Angaben internationaler Nachrichtenagenturen über die Gespräche zwischen seinem Amtskollegen Ararat Mirsojan aus Armenien und Jeyhun Bayramow aus Aserbaidschan. Für ein Abkommen sei aber noch harte Arbeit erforderlich.

Sorge auch über Lage im Kosovo

In den in Genf beschlossenen Protokollpunkten äußerte sich der ÖRK-Zentralausschuss unter anderem auch zur Situation im Kosovo. Man sei „besorgt über die instabile Lage im Kosovo und Metochien und die sich daraus ergebenden Folgen für die gesetzlichen und religiösen Rechte der Serbisch-Orthodoxen Kirche in der Region“, hieß es. Weltkirchenrat-Generalsekretär Jerry Pillay ersuchten die Zentralausschuss-Mitglieder, darüber Beratungen mit der Serbisch-Orthodoxen Kirche sowie mit ökumenischen, interreligiösen und sonstigen Partnern aufzunehmen. Pillay solle herausfinden, „in welcher Weise der ÖRK einen Beitrag zum Abbau von Spannungen und zur Verringerung der Risiken einer weiteren Eskalation und zunehmender Konflikte in der Region leisten könnte“.

Dem ÖRK mit Sitz in Genf gehören rund 350 protestantische, anglikanische, orthodoxe und altkatholische Kirchen sowie kirchliche Gemeinschaften in 140 Ländern an.

(pm/kap – mg)

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30. Juni 2023, 13:08