Zentralafrika: „Kultur der Gewalt und Straflosigkeit“
Die zahlreichen politisch-militärischen Krisen hätten Familien zerstört und beeinträchtigten die Erziehung, schreiben die Bischöfe in einer Botschaft, die zum Abschluss ihrer Vollversammlung in Bangassou veröffentlicht wurde. Neben einem Klima der Gewalt warnen sie vor der Verbreitung von „Fake News, Verleumdungen und Wahnvorstellungen“ über soziale Netzwerke, die zu einem „Resonanzboden für Hass“ würden, „der jeden Tag in unserer Gemeinschaft zu explodieren droht“ .Hinzu kämen die extreme Armut, eine galoppierende Inflation und, damit verbunden, ein drastischer Preisanstieg für Lebensmittel und andere lebensnotwendige Güter.
Dem von Präsident Faustin-Archange Touadéra angekündigten Verfassungsreferendum erteilen die Bischöfe in ihrer Botschaft eine Absage. Die Bischofskonferenz habe eine Teilnahme an der verfassungsausarbeitenden Kommission mit gutem Grund abgelehnt, rufen die Oberhirten ins Gedächtnis, die dadurch die „Grundsätze der demokratischen Konfrontation“ infrage gestellt sehen. Er müsse vermieden werden, „die Bedingungen für neue soziopolitische Unruhen zu schaffen“, so die Geistlichen mit Blick auf das Referendum. Vielmehr sei es notwendig, „Aktionspläne für Frieden, sozialen Zusammenhalt und die Schaffung von Arbeitsplätzen wiederherzustellen“, „aus den Fehlern der Vergangenheit zu lernen“ und „Gleichheit, Gerechtigkeit, Geschwisterlichkeit und Ehrlichkeit zu fördern".
Zweifelhaftes Referendum
Präsident Touadéra hatte für den 30. Juli ein Referendum über eine neue Verfassung angekündigt, die ihm unter anderem eine weitere Amtszeit ermöglichen könnte. Kirche, Opposition und Teile der internationalen Gemeinschaft lehnen das Vorhaben ab. Das Verfassungsgericht hatte die verfassungsausarbeitende Kommission im September 2022 für verfassungswidrig erklärt, woraufhin Touadéra dessen Präsidentin absetzen ließ.
(fides/vatican news – pr)
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