Bischof Meier: Lebensschutz darf nicht vergessen werden
„Wir reden uns die Köpfe heiß über Heizungsgesetze, Verbrennungsmotoren bei Autos und Klimaneutralität, aber eine viel wichtigere Frage lässt uns scheinbar kalt: Welches Klima herrscht im Blick auf das menschliche Leben vom Anfang bis zum Ende, zwischen Zeugung und natürlichem Tod?“, sagte er laut Manuskript in einem Gottesdienst zur Eröffnung des Ulrichsjubiläums 2023/24 in der Basilika Sankt Ulrich und Afra am Dienstag in Augsburg.
Dabei machte Meier auf die Lockerungen des Gesetzes zur Suizidhilfe aufmerksam, die aktuell im Bundestag kursieren: „Wem ist aufgefallen, dass unter der Hand - wenig beachtet von den Medien - die gesetzlichen Regelungen um den assistierten Suizid im Bundestag aufgeweicht werden sollen?" Meier ergänzte: „Wo sind die christlichen Politikerinnen und Politiker? Und was tun wir? Wir lassen es geschehen.“
In kritischem Ton merkte er an, dass die Gesellschaft auf diese Weise in eine schiefe Bahn gerate. Es entstünden verkehrte Verhältnisse durch den Willen des Menschen, sich selbst das Leben zu geben und zu nehmen. „Damit schwingt der Mensch sich zum Schöpfer auf“
Der Anlass
Mit einem Gottesdienst wurde am Dienstag das Ulrichsjubiläums 2023/24 in der Basilika Sankt Ulrich und Afra eröffnet. Das Festjahr zu Ehren des Augsburger Bistumspatrons erinnert an 1.100 Jahre Bischofsweihe und 1.050 Jahre Tod des heiligen Ulrich (um 890-973).
Der Bischof fügte laut Redemanuskript an: „Macht darf für Christinnen und Christen nie ein Wert, ein Ziel an sich sein.“ Allerdings müsse man ungerechte Zustände zum Besseren wenden. „Oft begnügen wir uns mit Worten, wo wir Verbündete suchen sollten, um aktiv und konstruktiv zu intervenieren. Macht kommt von machen und nicht von machen lassen!“
Grußwort vom Botschafter des Papstes
Zudem sandte der Botschafter des Papstes in Deutschland, Nuntius Nikola Eterovic, mit Blick auf das Leitwort des Festjahres, „mit dem Ohr des Herzens“, ein Grußwort: Für Papst Franziskus sei es „wichtig, dass das hörende Herz des Christen dazu hilft, überzeugend Jesus Christus und eifrig sein Evangelium in die Welt zu tragen, damit die Zeitgenossen davon erfahren, einem wie guten Gott wir dienen.“
Unter den Gästen des Erföffnungsgottesdienstes waren laut Bistum Kardinal Walter Kasper, die früheren Augsbiurger Bischöfe Konrad Zdarsa und Walter Mixa, der griechisch-katholische Bischof Bohdan Dzyurakh, sowie Bischof Andreas Veres, der Vorsitzende der ungarischen Bischofskonferenz.
(kna - md)
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