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Französische Bischöfe beraten mit Vatikan über Missbrauch

Im Februar. Im Mai. Und zuletzt am 6. und 7. Juli. Insgesamt dreimal waren die französischen Bischöfe in kleinen Gruppen in Rom, um sich mit der römischen Kurie auszutauschen. Und zwar über den Umgang mit Missbrauchsfällen.

Die Besucher aus Frankreich nahmen Termine in den Dikasterien für die Bischöfe und für die Glaubenslehre wahr. Ihr Ziel bestand darin, die französischen Ansätze im Kampf gegen Missbrauch mit den Vorgaben aus dem Vatikan abzustimmen.

„Wir waren an der Kurie, um unsere Praxis mit den Hinweisen in den Dokumenten der Kurie abzugleichen.“ Das berichtet Thibault Verny, Erzbischof von Chambéry und Missbrauchs-Beauftragter der französischen Bischofskonferenz, im Gespräch mit Vatican News. „Wir haben zunächst in kleinen Gruppen beraten und diskutiert, um die aufgeworfenen Fragen dann bei den Treffen in den Dikasterien vorzubringen. Außerdem haben wir in kleinen Gruppen Fallstudien durchgeführt und die Fragen und Bedenken, die sich für uns daraus ergaben, dann mit den Kurienbehörden besprochen.“

„Es hat sich gezeigt, dass die römischen Dikasterien wirklich sagen: Wir stehen in eurem Dienst, bitte kommt, wenn es Fragen zu besprechen gibt“

Verny findet, dass sich ein sehr wertvoller Erfahrungsaustausch ergeben habe. „Es hat sich gezeigt, dass die römischen Dikasterien wirklich sagen: Wir stehen in eurem Dienst, bitte kommt und zögert nicht, wenn es Fragen zu besprechen gibt. Diese Bereitschaft der Kurie hat mich überrascht. Und auch, wie wichtig persönliche Beziehungen sind…“

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Die Bischöfe wollen mit Rom im Gespräch bleiben. Schließlich werde das Thema Missbrauch beide Seiten noch lange in Atem halten. Diese Tür solle jetzt nicht mehr geschlossen werden.

Die Tür soll offen bleiben

„All diese Arbeit, die seit mehreren Jahren von der Bischofskonferenz unternommen wird, hat eine Dynamik in Gang gesetzt. Wir blicken in die Zukunft und haben zweifellos ein offenes Ohr für das, was noch verbessert oder präzisiert werden muss. Es ist völlig klar, dass wir diese Dynamik fortsetzen werden, um die Praxis zu konsolidieren und zu verbessern.“

Innerhalb der französischen Bischofskonferenz mache die Arbeit gegen Missbrauch Fortschritte, stellt Bischof Verny fest, der auch Mitglied der Päpstlichen Kommission für den Schutz von Minderjährigen ist.

Schwere Vertrauenskrise in der französischen Kirche

„Bei den Gesprächen der französischen Bischöfe untereinander in Rom hat sich gezeigt, dass es da ein echtes kollektives und individuelles Bewusstsein gibt, dass etwas unternommen werden muss. Es gibt wirklich einen festen Willen der Bischöfe, Fortschritte zu machen, das Vertrauen wiederherzustellen und dafür zu sorgen, dass die Kirche ein immer sichereres Haus wird.“

Eine unabhängige Kommission hat 2021 ein verheerendes Bild vom Umgang der französischen Kirche mit Missbrauchsfällen im Lauf der Jahrzehnte erbracht. Die Bischöfe taten sich zunächst schwer, damit umzugehen – auch weil sich mit Jean Pierre Ricard sogar ein französischer Kardinal selbst anzeigte, vor Jahrzehnten ein junges Mädchen bedrängt zu haben. Dass die Bischöfe nicht offen kommunizierten, dass der Bischof von Créteil Michel Santier 2021 wegen Missbrauchs seinen Abschied einreichen musste, hat, als es im Jahr darauf herauskam, zu einer Vertrauenskrise innerhalb der französischen Kirche geführt.

(vatican news – sk)

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11. Juli 2023, 11:28