Indien: Erzbischof schlägt neuen Ton zu Lage in Manipur an
Pamplany kritisierte dabei nach einem Bericht der Agentur Ucanews zunächst die Äußerungen des indischen Premierministers Narendra Modi. Dieser hatte zuvor dem US-Kongress berichtet, es gäbe keine religiöse Diskriminierung in Indien. Der Erzbischof adressierte Modi demnach direkt mit den Worten: „Verehrter Premierminister, wir müssen Sie dies bitten: Können Sie sich die Hand auf die Brust legen und den leidenden Christen von Manipur sagen, dass es keine religiöse Diskriminierung in diesem Land gibt?“.
Erzbischof Pamplany selbst war erst im März aufgrund von fragwürdigen Absprachen mit der pro-hinduistischen Bharatyia Janata Partei (BJP) in Kritik geraten. Derselben Partei warf er nun vor, unfähig zu sein, für den Frieden in Manipur zu sorgen. Die Ereignisse deuten auf einen wechselnden Standpunkt der Syro-Malabarischen Kirche zur regierenden BJP hin.
Mit seinen Äußerungen sorgt Pamplany nun für Kontroversen. Das Oberhaupt der Syro-Malabarischen Kirche, Kardinal George Alencherry, hatte der BJP im April sogar noch seinen Zuspruch gegeben. Die Christen fühlten sich unter deren Regierung der BJP keineswegs unsicher, sagte Alencherry in einem Interview mit „The New Indian Express“.
Zustimmung und Kritik
Generell bestand zwischen den Bischöfen der Syro-Malabarischen Kirche und Führungskräften der BJP jedoch Kontakt, der von der Kirche selbst nicht nur gutgeheißen wurde.
Die Unterstützung von Pamplanys Aussagen kommt deshalb insbesondere von Seiten der Kritiker der syro-malabarischen Kirchenführung. So stellte sich einer der herausragenden Vertreter des „Archdiocesan Movement for Transparency“ (ATM) auf Seiten Pamplanys. „Immerhin hat die Syro-Malabarische Kirche nun die Realität in Manipur verstanden und richtig reagiert,“ wird Shaiju Antony von Ucanews zitiert. Er bezeichnete Pamplanys Kritik als „löblich“ und fügte ein „Besser spät als nie“ hinzu.
Kämpfe in Manipur
Währenddessen geht das Blutvergießen in Manipur weiter. Kleinere, größtenteils christliche Stammesgruppen kämpfen dort gegen die Absichten der größtenteils hinduistischen Mehrheit der Meitei, die eine Aufnahme in Indiens Gleichstellungsplan fordern.
Viele Menschen haben in der betroffenen Region ihr Zuhause verloren und mussten im Wald Schutz suchen. Es ist mittlerweile von über 130 Todesopfern die Rede, doch Kirchenvertreter befürchten, dass die Zahlen noch in die Höhe schnellen könnten.
(ucanews - md)
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