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Demonstranten treten in Niamey vor dem Parlament für die Junta ein, die in der Nacht auf Donnerstag in Niger die Macht übernommen hat Demonstranten treten in Niamey vor dem Parlament für die Junta ein, die in der Nacht auf Donnerstag in Niger die Macht übernommen hat  (AFP or licensors)

Afrikanischer Kardinal zu Niger: Staatsstreiche sind nicht das Problem...

Das Problem in Afrika sind nicht unbedingt die Staatsstreiche. Denn egal wie die Leute an die Macht kommen, ob auf gewaltsame oder demokratische Weise, am Ende denken sie doch nur an sich selbst und ihre Interessen. Das sagt Kardinal Fridolin Ambongo Besungu, der Erzbischof von Kinshasa, mit Blick auf die Machtübernahme durch das Militär in Niger.

Staatsstreiche seien sicherlich „nicht die respektvollste Art“, den Willen des Volkes umzusetzen, so der Kardinal aus der Demokratischen Republik Kongo. „Aber abgesehen davon stellen wir auch fest, dass all diejenigen, die an die Macht gekommen sind, sei es durch einen Staatsstreich, eine List oder eine demokratische Wahl, sich am Ende fast alle auf die gleiche Weise verhalten. Sie sind wie Raubtiere, sie kümmern sich alle nur um ihre eigene Zukunft, um ihre eigene Tasche, um die Interessen ihrer Familie.“

Egoistische Interessen

„Es ist das Volk, das bei all dem, was passiert, komplett verliert“

Die Kirche verurteile zwar die Praxis von Staatsstreichen. „Aber das reicht nicht aus, weil das Volk bei all dem nicht ernst genommen wird. Wir sagen, dass das, was derzeit in Niger geschieht, nur die Fortsetzung dessen ist, was in einigen anderen Ländern bereits geschehen ist, und wir befürchten vielleicht, dass es morgen andere Länder anstecken könnte. Aber bei all dem wird das Volk ignoriert, es ist das Volk, das bei all dem, was passiert, komplett verliert.“

Hier zum Nachhören, inklusive eine Einschätzung des Hilfswerkes missio zur Situation

Internationale Kritik

In der Nacht zum Donnerstag hatten Militärs um Oberst-Major Amadou Abdramane die Absetzung des 2021 gewählten Präsidenten Mohamed Bazoum verkündet, vor Militärinterventionen durch andere Länder wurde ausdrücklich gewarnt. Unklar ist die Rolle, die Russland in der Gemengelage spielt. Bei Demonstrationen in Niamey wurde am Sonntag die französische Botschaft angegriffen, während die Protestierenden Slogans wie „Es lebe Putin“, „Es lebe Russland“, oder „Nieder mit Frankreich“ skandierten. Die internationale Gemeinschaft, allen voran Vertreter der westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft ECOWAS, verurteilten den Putsch und verhängten sofortige Wirtschaftssanktionen gegen das Land in der Sahelzone, verbunden mit der Forderung nach Unversehrtheit für den festgesetzten Präsidenten.

(vatican news - cs)

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31. Juli 2023, 12:55