Künftiger Kardinal aus Lissabon in Ukraine: Im Herzen zum WJT
Salvatore Cernuzio und Stefanie Stahlhofen – Vatikanstadt
Weihbischof Aguiar besucht derzeit mehrere ukrainische Städte, um sich mit griechisch-katholischen und römisch-katholischen Jugendlichen zu treffen. Das genaue Programm ist aus Sicherheitsgründen nicht bekannt. Stationen sind unter anderem Butscha, das durch die dortigen Massaker traurige Berühmtheit erlangte, sowie die Wallfahrtsorte Berdytschiw und Sarwanyzja. Aufgrund des Krieges in der Ukraine wird es nur einer Gruppe von etwa 500 Jugendlichen möglich sein, zum Weltjugendtag in Lissabon zu reisen. Andere sind im Krieg gefallen und können nicht mehr reisen.
„Ich bin gekommen, um mit euch zu beten, um für euch zu beten, um für den Frieden zu beten und für alle, die ihr Land verteidigen. Lissabon erwartet all jene, die zum WJT nach Lissabon kommen können, mit offenen Armen. Und die, die nicht mitfahren können, auch die, die im Himmel sind - liebe junge Ukrainerinnen und Ukrainer - die nehme ich alle in meinem Herzen mit", versicherte der Weihbischof von Lissabon bei dem Treffen mit Jugendlichen im westukrainischen Marien-Wallfahrtsort Sarwanyzja am Samstag. Zur Nationalen Wallfahrt am 15. Juli war eine große Menge Pilger vor Ort; auch das Oberhaupt der griechisch-katholischen Kirche, Swjatoslaw Schewtschuk, war in Sarwanyzja.
Auf seiner Ukraine-Reise war Weihbischof Aguiar auch in Lemberg, wo er an den Gräbern der im Krieg gefallenen Soldaten betete. „Dort traf ich eine Mutter, die ihren 20-jährigen Sohn im Krieg verloren hat.... Das war ein sehr bewegender Moment, der die Tragödie, die das ukrainische Volk durchmacht, deutlich macht".
Hoffnung und Träume nicht verlieren
Aguiar betonte, dass der Krieg jedoch nie die Hoffnung und Träume auslöschen dürfe:
„Papst Franziskus möchte, dass die jungen Menschen Träumer, Kämpfer und Dichter sind. Also, meine lieben jungen Freunde in der Ukraine, habt keine Angst zu träumen. Habt keine Angst, Mauern niederzureißen. Der Weltjugendtag ist ein Treffen junger Menschen aus der ganzen Welt, um Mauern und Barrieren zu überwinden." Unter Anspielung auf das Motto des WJT in Lissabon, „Maria stand auf und machte sich eilig auf den Weg", sagte der Präsident des Organisationskomitees des Weltjugendtags in Lissabon: „Lasst uns aufstehen und gehen und uns beeilen, den Frieden zu umarmen".
Auf die Frage, ob während des Weltjugendtags eine „Geste der Versöhnung" zwischen ukrainischen und russischen Jugendlichen geplant sei, sagte der portugiesische Weihbischof laut dem katholischen italienischen Pressedienst SIR, „wir wissen, dass es Zeit braucht. Es mag in den Medien leicht erscheinen, alle zu einem Fest der Vergebung und der Barmherzigkeit zusammenzubringen. Aber es braucht Zeit. Und wir müssen den Heiligen Geist fragen, wie, wo und wann der richtige Zeitpunkt und die richtigen Umstände dafür sein werden."
Weihbischof Aguiar, Präsident des Organisationskomitees des Weltjugendtags, ist bereits seit einigen Tagen in der Ukraine, um Jungen und Mädchen aus verschiedenen Orten zu treffen. Vor zwei Wochen hatte eine Delegation der ukrainischen Bischofskonferenz ihn in Lissabon besucht; das WJT-Organisations Komitee dort hat rund 30.000 Euro gesammelt, um die vom Krieg betroffenen Menschen in der Ukraine zu unterstützen. Bei seiner Ukraine-Reise wird Weihbischof Américo Aguiar vom Nuntius in der Ukraine, Erzbischof Visvaldas Kulbokas, begleitet.
Ermutigung für Jungen und Mädchen in Berdytschiw
Nach Sarwanyzja reiste der Lissabonner Weihbischof am Sonntag, den 16. Juli, in die Zentralukraine, nach Berdytschiw. Auch dort besuchte er einen Marienwallfahrtsort. Er riet allen, sich der Muttergottes anzuvertrauen und betonte, dass es auch inmitten der Schrecken und des Leids des Krieges gelte, den Glauben nicht zu verlieren und ihn zu bezeugen.
(vatican news/sir- sst)
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