Nahost: Sorge um Caritas-Mitarbeiter in Dschenin
Die Offensive sei eine der „größten Militäroperationen in den Palästinensergebieten seit Jahren“. Das Hilfswerk ist nach eigenen Angaben an verschiedenen Programmen im Gouvernement beteiligt und äußert Hoffnung auf eine Deeskalation der Lage, sowie auf das Ausbleiben weiterer Schäden für die Zivilbevölkerung. Freunde und Partner sollten für Frieden und das Wohl der Helfer und Zivilisten im Westjordanland beten, so der Appell der Caritas.
Nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums wurden bei der israelischen Militäraktion acht Palästinenser getötet und 50 weitere verletzt, zehn von ihnen schwer. Ein israelischer Soldat wurde nach Armeeangaben leicht verletzt. Wie die Zeitung „Haaretz“ unter Berufung auf die Stadtverwaltung berichtete, ist die Wasserversorgung in Dschenin aufgrund massiver Schäden an der Infrastruktur durch das israelische Militär zusammengebrochen.
Die Offensive richtete sich nach Armeeangaben gegen das Hauptquartier der terroristischen Gruppe „Dschenin-Bataillon“ in dem palästinensischen Flüchtlingslager Dschenin. Es werde als Beobachtungsposten, Treffpunkt für terroristische Aktivitäten und als „Unterschlupf für gesuchte Aktivisten“ genutzt.
Während der Offensive kam es laut Berichten zu Zusammenstößen und Schusswechseln zwischen Soldaten und bewaffneten Palästinensern.
Die Reaktionen
Die palästinensische Regierung, Ägypten, Jordanien und weitere arabische Länder verurteilten laut Bericht der palästinensischen Nachrichtenagentur „Wafa“ die israelische Gewalt in Dschenin. Militante palästinensische Gruppen kündigten unterdessen laut Medienberichten Vergeltung an.
In den vergangenen Monaten hatte die Armee wiederholt Razzien in Dschenin durchgeführt, bei denen es zu teilweise schweren Zusammenstößen zwischen Soldaten und militanten Palästinensern kam. Im Juni wurden dabei sechs Palästinenser getötet, darunter zwei 15-Jährige. Sieben israelische Soldaten wurden verletzt.
(kap/kna – md)
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