Radio Vatikan Podcast zum WJT: Warum Lissabon? (3)
Benedetta Capelli, Fabio Colagrande und Amedeo Lomonaco - Vatikanstadt*
„Hi allerseits, ich bin Elena, 23 Jahre - oder besser gesagt, genau einen Tag bevor ich zum WJT reise, werde ich 23. Ich komme aus Codognè, einem Ort im italienischen Bistum Vittorio Veneto, in der Provinz Treviso. Ich habe gerade meinen Abschluss in Wirtschaft und Management an der Universität von Bolzano gemacht, und im Oktober fange ich in Padua an zu studieren."
Vorher fährt Elena Anfang August zum Internationalen Weltjugendtag nach Lissabon, an dem vom 2. bis zum 6. August auch Papst Franziskus teilnehmen wird.
„Diese Reise kommt zu einem wirklich besonderen Zeitpunkt meines Lebens. Es ist der Sommer nach dem Bachelor und vor dem Master, eine Zeit des Übergangs und des Wandels. Ich werde im September/Oktober umziehen in eine andre Stadt, an einer anderen Uni studieren. Daher sehe ich den Weltjugendtag als einzigartige Möglichkeit, eine gute Basis für meine Zukunft zu schaffen. Ich bin wirklich happy, dass der Internationale Weltjugendtag gerade in diesem Sommer stattfindet."
Spendenaufruf auf Social-Media
Die Kostenfrage hat Elena, wie viele andere Jugendliche auch beschäftigt. Die Reise zum Weltjugendtag ist schließlich nicht ganz günstig.
„Als ich überlegt habe, wie ich die Teilnahme am WJT finanzieren könnte, war eine Idee, auf Social Media zu berichten und dass mit Möglichkeiten zum Spenden zu verbinden...", berichtet Elena. So hat sie mit weiteren Jugendlichen auf Instagram und TikTok den Kanal „Road to GMG" ins Leben gerufen. Vom finanziellen Aspekt her hat es zwar nicht komplett gereicht, aber das war am Ende auch gar nicht so wichtig:
„Es hat bei der Finanzierung bis zu einem gewissen Punkt geholfen. Aber es war einfach schön zu sehen, wie eine Sache, die mehr oder weniger zufällig los ging, mit ein paar witzigen Videos, um die Leute etwas zum Lachen zu bringen, dann doch ziemlich viele junge Leute, die zum WJT wollen, erreicht hat. Und zwar nicht nur aus Italien, sondern auch aus dem Ausland. Wir tauschen uns da aus, sind über Kommentare und Direktnachrichten in Kontakt. So fühle ich mich nicht alleine, und es hat sich wirklich eine kleine Community entwickelt - es ist schön, zu sehen, welche Reaktionen es auf diesen Kanälen gibt."
Social Media findet auch Papst Franziskus gut - wenn sie in Maßen genutzt werden und um Menschen zu verbinden. Der Papst hat beim vorletzten Internationalen Weltjugendtag in Panama 2019 gesagt:
„Wir wissen genau, dass es nicht ausreicht, den ganzen Tag online zu sein, um sich anerkannt und geliebt zu fühlen. Beachtung zu erfahren und zu etwas eingeladen zu sein, ist mehr wert als „im Netz“ zu sein. Es bedeutet, Orte zu finden, an denen ihr euch mit euren Händen, eurem Herzen und eurem Kopf als Teil einer größeren Gemeinschaft fühlen könnt, die euch braucht und die auch ihr Jugendlichen braucht.“
Teil der Gemeinschaft der Gläubigen sein
Teil der Gemeinschaft der Gläubigen sein, darum geht es auch Elena beim Weltjugendtag in Lissabon. Sie beschreibt ihre Gefühle anhand eines Vergleichs:
„Eine Metapher, die mir da einfällt, ist ein Konzert. Ich war zum Beispiel bei Coldplay, meiner Liebelingsband, in Mailand. Wenn ich ihre Musik höre, bin ich glücklich, es geht mir gut. Und das ist auch beim persönlichen Glaubensweg ähnlich. Jeder glaubt natürlich für sich persönlich, aber um beim Coldplay-Vergleich zu bleiben - wenn ich zum Konzert gehe und die Musik dann da alleine höre - dann ist es nicht das Gleiche. Aber dort zu sein mit vielen weiteren Leuten, dieses Gemeinschaftsgefühl, das wird meiner Meinung nach auch den eigenen Glauben für jeden von uns stärken."
Freundschaft mit Jesus erneuern
Papst Franziskus sieht das übrigens ähnlich:
„Was könnte eine bessere Gelegenheit sein, die Freundschaft mit Jesus zu erneuern, als die Freundschaft unter euch zu festigen! Was könnte eine bessere Art und Weise sein, unsere Freundschaft mit Jesus zu festigen, als sie mit den anderen zu teilen!", sagte er im Jahr 2016, als er beim WJT in Krakau war.
(vatican news - sst)
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