Äthiopiens Bischöfe: „Stoppt die Kämpfe und redet“
Der Aufruf ist in der Botschaft enthalten, die an diesem Montag veröffentlicht wurde. Die katholischen Bischöfe fordern die Regierung auf, mehr für eine friedliche Lösung des Konflikts zu tun. „Wir glauben, dass der politische Wille der Regierung sehr wichtig ist, damit ein Dialog stattfinden kann", heißt es in dem Text.
Gleichzeitig rufen die äthiopischen Bischöfe alle Gläubigen und Menschen guten Willens auf, für Gerechtigkeit und Frieden in Äthiopien zu beten, und mahnt die Bevölkerung zur Umkehr.
In ihrer Botschaft erinnern die Bischöfe daran, dass Äthiopien gerade den Krieg in Tigray hinter sich gelassen hat. Dabei starben Hunderttausende von Menschen. Andere hätten schwere wirtschaftliche, soziale und psychologische Schäden davongetragen. „Wir sind alle sehr froh, dass der Frieden durch den Dialog erreicht wurde", heißt es in der Botschaft weiter. „Wir sind jedoch traurig zu erfahren, dass ein weiterer Krieg begonnen hat, bevor wir seine Ergebnisse überhaupt gekostet haben".
Der im November 2020 ausgebrochene Krieg zwischen der äthiopischen Bundesregierung und der Volksbefreiungsfront von Tigray (TPLF) endete mit einem Friedensabkommen, das im November 2022 in Pretoria (Südafrika) unterzeichnet wurde und die Kämpfe in Tigray beendete. Die Fano-Miliz der Amhara, ein Verbündeter der äthiopischen Armee im vorangegangenen Krieg, geriet in Konflikt mit der Zentralregierung, nachdem Addis Abeba Mitte April angekündigt hatte, paramilitärische Einheiten auflösen zu wollen, die in den vergangenen fünfzehn Jahren von vielen Regionalstaaten geschaffen worden waren. Die Amhara-Nationalisten befürchten, dass die Regierung ihre Region schwächen will.
(fides – gs)
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