Der Regenwald im Amazonasgebiet Der Regenwald im Amazonasgebiet 

Amazonas Konferenz: Die Hoffnung der Hilfswerke

In Brasilien treffen sich zum ersten Mal seit 2009 die Regierungen der Amazonasstaaten, um über den Schutz des Regenwaldes zu beraten. Katholische Hilfswerke wie Caritas International und Adveniat sehen darin einen wichtigen Schritt. Beide hoffen auf ein Signal durch die Konferenz.

Während Caritas International sich vor allem der Bevölkerung vor Ort widmet, geht es bei der Arbeit von Adveniat um die Abholzung des Regenwaldes. Beide Punkte sind verknüpft. 

So berichtet Claudio Moser von Caritas International im Interview mit dem Domradio, dass die indigenen Völker und andere traditionell Wirtschaftende Gemeinschaften im Amazonasgebiet stark von der voranschreitenden Zerstörung ihres Lebensraumes bedroht sind.

„Wir bringen nur in den seltensten Fällen Nahrung. Die Bildungsarbeit ist tatsächlich schon auf einem höheren Niveau angesiedelt“, so der Leiter des Referats Lateinamerika bei Caritas International über die Unterstützungsarbeit vor Ort. Die politische Bildung sei hierbei besonders wichtig, da sie die Basis für eine Chance der Indigenen zur Gegenwehr gegen die Eindringlinge bildet.

Trinkwassernot und Klimaveränderung 

Die Auswirkungen auf die indigene Bevölkerung sind massiv. So ist zum Beispiel durch die Abholzung die Trinkwasserversorgung der Region in Gefahr. „Vor kurzem ging die Nachricht um die Welt, dass die Hauptstadt von Uruguay, Montevideo, kein Trinkwasser mehr hat“, berichtet Martin Maier, der Hauptgeschäftsführer des Lateinamerika-Hilfswerks Adveniat gegenüber dem Domradio. Auch unmittelbar spürbare Klimaveränderungen seien die Konsequenz der Abholzung.

Maier betont in diesem Zuge die Wichtigkeit einer politischen Weichenstellung, zu der die Konferenz im brasilianischen Belém eine Chance bieten würde. Auch Moser hält eine Wende für „extrem notwendig“. Dazu prangerte er auch die bisherige „Kurzsichtigkeit von vielen politischen Entscheidungen und die Abhängigkeit von starken Wirtschaftsinteressen“ an.

Die Arbeit im Sinne der Umweltenzyklika

Wenn es um den Regenwald geht, finden immer wieder auch die Kirche und das Schreiben „Laudato Si“ von Papst Franziskus Erwähnung. Laut Claudio Moser ist die Sozialenzyklika ein Ergebnis der Arbeit der Lateinarmerikanischen Kirche. Diese habe sich, zumindest in ihren sozial orientierten Teilen, immer mehr für die auch ökologischen Rechte der Bevölkerungsgruppen eingesetzt. Auch bei den Diskussionen spielte die Stimme der Kirche eine große Rolle, so Martin Maier.

Das tatsächliche Ergebnis des Treffens in Brasilien bleibt abzuwarten. Die Hilfswerke teilen eine Hoffnung auf Veränderung.

(dr – md)

 

 

 

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09. August 2023, 12:58