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Der Wahlsieger Bernado Arévalo de León Der Wahlsieger Bernado Arévalo de León   (AFP or licensors)

Guatemala: Linkspolitiker wird Präsident

Bernado Arévalo de León von der Gruppierung „Movimiento Semilla“ (Bewegung der Saat) hat die Präsidentschaftswahl in Guatemala gewonnen. Bei den Wahlen am Sonntag setzte er sich gegen Sandra Torres Casanova von der Partei „Nationale Einheit der Hoffnung“(UNE) durch.

Arévalo erhielt nach Angaben der Zeitung „Prensa Libre“ 58 Prozent der Stimmen. Seine Gegenkandidatin kam lediglich auf 37,2 Prozent. Die Wahlbeteiligung im Land lag bei 44,9 Prozent der 9,3 Millionen wahlberechtigten Guatemalteken.

Der 64-Jährige will sich laut „Prensa Libre“ für den sozialen Wandel einsetzen.So stellt er sich unter anderem gegen die Korruption.

Studierter Soziologe

Arévalo ist studierter Soziologe und der Sohn des ersten demokratisch gewählten Präsidenten Guatemalas. Dieser ging ins Exil, als Präsident Jacobo Árbenz 1954 nach einer US-Militärintervention gestürzt wurde.

Deshalb wurde Bernado Arévalo de León in Uruguay geboren und kam erst als Teenager mit seiner Familie wieder nach Guatemala. Ein Punkt in seiner Vita, der ihm im Wahlkampf häufig von seiner Konkurrenz entgegengehalten wurde.

Im Laufe seiner bisherigen Karriere bekleidete er Positionen wie die des Konsuls in Israel, des stellvertretenden Außenministers in Guatemala und des Botschafters in Spanien.

Ermittlungen gegen Arévalos Partei

Generell sei die Wahl eine der umstrittensten in der demokratischen Geschichte Guatemalas, berichtet „Prensa Libre“. Im Vorfeld hatte es Ermittlungen der Staatsanwaltschaft gegen die Partei von Arévalo gegeben. Sie wurde wegen einem angeblichen Fall von gefälschten Unterschriften bei ihrer Gründung 2018 angeklagt.

Unter dem bisherigen Präsidenten Alejandro Giammattei, ist es zu einem Anwachsen von Korruption, Gewalt und Straflosigkeit gekommen, urteilte Inés Klissenbauer, Mittelamerika-Referentin des Lateinamerika-Hilfswerks Adveniat, vor der Wahl. Giammattei habe zusammen mit einigen reichen und einflussreichen Gruppen das Parlament, die Justiz und staatliche Institutionen kontrolliert.  

Das von Auswanderung geprägte Land setzt nun große Hoffnung in den neuen Präsidenten.

(prensa libre/vatican news und pm – md)

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21. August 2023, 10:33