Indien: Papstgesandter ruft Christen zu Einheit auf
Priester und Gläubige, die die vom Vatikan genehmigte Zelebrationsrichtung der Messe ablehnen, müssten sich fragen, ob sie Mitglieder der katholischen Kirche und der syro-malabarischen Kirche bleiben wollten, sagte Vasil laut dem Portal „Matters India“ vom Mittwoch bei einem Gottesdienst am Sitz des Erzbistums Ernakulam-Angamaly in Kochi. Vasil, ein früherer Mitarbeiter der vatikanischen Ostkirchenkongregation, leitet die griechisch-katholische Eparchie Kosice (Kaschau) in der Slowakei.
Jahrzehntelange Auseinandersetzung
Im Mittelpunkt der seit Jahrzehnten dauernden inneren Auseinandersetzungen in der syro-malabarischen Kirche steht die Frage, ob der Priester die Eucharistie mit dem Gesicht zum Volk gewandt zelebrieren soll oder dem nach Osten ausgerichteten Altar zugewandt. Mitte 2021 beschloss die Synode der Kirche die Umsetzung eines Kompromisses, wonach der Priester bis zum Hochgebet mit dem Gesicht zur Gemeinde am Altar steht, sich dann umdreht und sich erst zum Ende des Gottesdienstes wieder der Gemeinde zuwendet. Eine Gruppe von Priestern und Laien, der auch Leitungsmitglieder des Erzbistums Ernakulam-Angamaly angehörten, lehnt den Kompromiss ab. Sie wollen, dass die Priester die Messen wie in der Westkirche mit dem Gesicht zur Gemeinde feiern.
Die syro-malabarische katholische Kirche ist eine mit Rom verbundene („unierte“) Ostkirche in Indien. Sie ist vor allem im indischen Bundesstaat Kerala präsent und führt sich selbst auf die Mission des Apostels Thomas zurück.
(kna – sk)
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