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DR Kongo: Cholera bedroht Kinder

Das Kinderhilfswerk UNICEF hat vor dem Cholera-Ausbruch in der Demokratischen Republik Kongo gewarnt. Eine Zunahme von Konflikt und Vertreibung im Osten des Landes treibe Kinder in die gravierendste Cholera-Krise seit 2017, heißt es in einer am Freitag veröffentlichten Pressemitteilung.

„Das Ausmaß des Choleraausbruchs und die damit verbundenen verheerenden Folgen sollten die Alarmglocken läuten lassen", sagte Shameza Abdulla, UNICEF-Notfallkoordinatorin für die Demokratische Republik Kongo mit Sitz in Goma.

„Wenn in den nächsten Monaten keine dringenden Maßnahmen ergriffen werden, besteht ein erhebliches Risiko, dass sich die Krankheit auf Teile des Landes ausbreitet, die seit vielen Jahren nicht mehr betroffen waren. Es besteht auch die Gefahr, dass sie sich in den Vertreibungsgebieten weiter ausbreitet, wo die Systeme bereits überlastet sind und die Bevölkerung - insbesondere Kinder - sehr anfällig für Krankheiten und - möglicherweise - den Tod ist. Die vertriebenen Familien haben bereits so viel durchgemacht.“

Eine ähnliche Situation gab es schon 2017

In den ersten sieben Monaten des Jahres 2023 gab es laut UNICEF landesweit mindestens 31.342 vermutete oder bestätigte Cholera-Fälle und 230 Todesfälle, darunter viele Kinder.

Dabei ließen sich Parallelen zum Cholera-Ausbruch 2017 erkennen, bei dem das ganze Land betroffen war. Der Vorfall vor sechs Jahren hatte 1.100 Menschen das Leben gekostet.

Zurzeit ist die Demokratische Republik Kongo mit der schlimmsten Vertreibungskrise in Afrika konfrontiert. Seit Januar 2023 wurden mehr als 1,5 Millionen Menschen, darunter über 800 000 Kinder, in den Provinzen Nord-Kivu, Süd-Kivu und Ituri vertrieben.

Die Vertreibungskrise fördert die Cholera-Übertragung

Die Flüchtlingscamps sind in der Regel überfüllt, weshalb die Cholera-Übertragung dort besonders einfach ist. Viele Familien in den Camps sind von Wasserknappheit und fehlenden sanitären Einrichtungen betroffen.Untersuchungen des Gesundheitsministeriums bestätigten, dass der Großteil der betroffenen Haushalte von vertriebenen Familien ausgemacht wird.

UNICEF fordert laut der Mitteilung 62,5 Millionen US-Dollar, um seine Präventions- und Reaktionsmaßnahmen auf die Cholera- und WASH-Krise in den nächsten fünf Monaten zu verstärken. Damit sollen 1,8 Millionen Menschen, darunter eine Million Kinder, mit sauberem Wasser, Hygienesets, Latrinen, medizinischen Hilfsgütern und kinderfreundlicher Cholerabehandlung erreicht werden. Derzeit sind gerade einmal 9 Prozent der Mittel für den Aufruf aufgebracht.

(pm – md)

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18. August 2023, 10:16