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Präsdient Emmerson Mnangagwa von Simbabwe beim Besuch der Lithium-Mine von Goromonzi Präsdient Emmerson Mnangagwa von Simbabwe beim Besuch der Lithium-Mine von Goromonzi  (REUTERS)

Afrika: Der Kampf ums Lithium

Es ist das leichteste Metall der Welt – und eines der begehrtesten: Lithium. Bedeutet die weltweite Nachfrage danach für Afrika eine Chance oder einen Fluch? Eine Analyse des vatikanischen Pressedienstes fides.

Afrika verfügt über 30-75% der weltweiten Reserven an Lithium, Phosphat, Kupfer, Chrom, Mangan, Gold, Platin, Diamanten und Aluminium. Einige dieser Mineralien, wie z.B. Lithium, sind für die so genannte Energiewende, d.h. den Übergang von einer auf Öl und Gas basierenden Wirtschaft zu einer auf erneuerbaren Quellen basierenden Wirtschaft, unerlässlich.

Simbabwe - wo am 23. August Präsidentschaftswahlen stattfinden - verfügt über die größten Lithiumvorkommen Afrikas, die auch die fünftgrößten Reserven dieses Minerals in der Welt sind. Im Jahr 2018 gehörten Simbabwe und Namibia zu den zehn größten Lithiumproduzenten der Welt. Es wird erwartet, dass Simbabwe in den kommenden Jahren 20 Prozent der weltweiten Gesamtnachfrage decken kann. Die Bikita-Mine in der Provinz Masvingo im Südwesten des Landes ist die größte Lithium-Mine Simbabwes und enthält etwa 11 Millionen Tonnen.

Die vielleicht größten Lithium-Reserven im Kongo

Zusätzlich zu diesen bekannten Reserven könnten die Reserven in der Demokratischen Republik Kongo die größten der Welt sein, was das Land zu einem der wichtigsten Lithiumlieferanten der Welt machen würde. Zu den wichtigsten Lithiumminen in der Demokratischen Republik Kongo gehören Manono mit geschätzten 6 640 000 Tonnen Lithium (Stand: September 2022) und die Mine Gatumba-Gitarama.

Dann gibt es noch Mali, dessen wichtigste Minen Goulamina (1.570.000 Tonnen Lithium) und Bougouni (236.500 Tonnen) sind, und Nigeria, das über einige der vielversprechendsten Lithiumreserven in Afrika verfügt. Allerdings ist die nigerianische Produktion bei etwa 50 Tonnen geförderten Erzes im Jahr 2019 stehengeblieben.

Wettlauf zwischen China und westlichen Ländern

Um das afrikanische Lithium konkurrieren chinesische, US-amerikanische, australische, kanadische, indische und europäische Interessen. Peking führt das Rennen derzeit auch deshalb an, weil China bereits 60 Prozent des weltweiten Abbaus und der Veredelung von Erzen, insbesondere von Lithium, Kobalt, Nickel und Mangan, kontrolliert. Bei Lithium wurde Chinas Präsenz im Rennen durch den Umstand gestärkt, dass drei chinesische Unternehmen Anteile an Lithiumminen in Simbabwe erworben haben. Dies ist Teil der Politik Pekings, die Versorgung mit diesem Mineral zu diversifizieren, insbesondere jetzt, da China der weltweit größte Markt für Elektroautos ist.

China ist im Bergbau in der Demokratischen Republik Kongo stark vertreten, insbesondere bei der Förderung von Kobalt und Lithium. Chinesische Unternehmen haben in der Demokratischen Republik Kongo und in Simbabwe nicht nur Bergbauprojekte, sondern auch Projekte zum Raffinieren von Lithium auf den Weg gebracht.

Nachfrage wird stark steigen

Dies könnte zu weiterer westlicher Kritik daran führen, dass China seine eigenen Interessen auf Kosten der afrikanischen Staaten in den Vordergrund stellt. Damit könnte der Westen darauf zielen, den Widerstand in Afrika gegen Pekings Bergbauinvestitionen zu fördern. Hauptargument: Die potenziellen ökologischen und sozialen Auswirkungen von Bergbauprozessen, wie z. B. die Vertreibung lokaler Gemeinschaften und die Umweltschäden durch den Abbau und die Verarbeitung von Mineralien, die eine Rodung von Land in einer Weise erfordern, die sowohl für den Boden als auch für das Wasser schädlich sein kann.

Es wird allerdings erwartet, dass die Nachfrage der Batteriehersteller nach Lithium bis 2027 um 83 % steigen wird. Dies könnte eine außergewöhnliche Gelegenheit für die afrikanischen Länder sein, das globale wirtschaftliche Gewicht des Kontinents zu stärken und ihre Position im internationalen Kontext zu verbessern.

(fides – sk)
 

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19. August 2023, 14:30