Peru: Bischöfe äußern sich zu kontroversem Fall
Auch die Bischöfe äußern sich jetzt dazu. „Wir sollten uns daran erinnern, dass es bei der Schwangerschaft nach einer Vergewaltigung drei Personen gibt: den Vergewaltiger, das Opfer und ein unschuldiges Leben“, heißt es in ihrer Stellungnahme. „In diesem Fall wurde eine unschuldige Person zum Tode verurteilt, das Opfer wurde einem größeren Schaden ausgesetzt, und der Täter wurde freigelassen.“
Man könne „ein Übel, in diesem Fall eine direkte Abtreibung“, nicht damit rechtfertigen, dass man angeblich das Wohl einer anderen Person erreichen wolle, formulieren die Bischöfe. Der Fall hat in der peruanischen Gesellschaft großes Aufsehen erregt und gegensätzliche Stellungnahmen von zwei medizinischen Kommissionen hervorgerufen. Zunächst hatte die Regionalkommission Loreto die Möglichkeit eines „therapeutischen Schwangerschaftsabbruchs“ verneint; später, am 12. August, hob die Kommission in Lima diese Entscheidung auf. Außerdem wurde der des Verbrechens beschuldigte Mann freigelassen.
Der Fall Mila
Für die Bischöfe ist das Leben ein absolutes und unveräußerliches Recht, ein göttliches Geschenk, das wir hegen und bewahren sollten. Daher mahnt die peruanische Kirche, dass es die Pflicht der Gesellschaft und des Gesundheitsministeriums sei, das Leben von Kindern und Ungeborenen zu schützen. „Die durchgehende Lehre der Kirche ist in diesen Fällen immer der Imperativ, das Leben beider zu schützen“, so die Bischöfe.
Ihre Stellungnahme geht auch auf die Gesetzesentwürfe der letzten Jahre zum Thema Abtreibung ein. Sie wurden mehrfach eingebracht und hatten zum Ziel, Abtreibung in bestimmten Fällen, etwa nach der Vergewaltigung der Schwangeren, zu erlauben. Bisher ist den Gesetzesvorhaben kein Erfolg beschieden gewesen.
(sir – sk)
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