Simbabwes Präsident gewinnt Wahl - Opposition sieht „Schwindel“
Der Urnengang in dem südafrikanischen Land galt als richtungsweisend. Simbabwe litt zuletzt unter einer der höchsten Inflationen der Welt. Armut und Arbeitslosigkeit bleiben sechs Jahre nach der Entmachtung von Diktator Robert Mugabe weit verbreitet. Dessen Nachfolger Mnangagwa, bekannt unter dem Spitznamen „das Krokodil“, zeigte sich am Sonntag „tief demütig angesichts der überwältigenden Unterstützung“. Vereint werde man an einer besseren Zukunft für Simbabwe arbeiten, versprach der Präsident.
Mnangagwas neuerlicher Sieg ist umstritten. Im Vorfeld sorgten Einschüchterung von Wählern, die Verhaftung von Oppositionellen und gewaltsame Übergriffe auf Menschenrechtler für Aufsehen. Wahlbeobachtern zufolge erfüllte die Abstimmung nicht die demokratischen Mindestanforderungen - dies bestätigten Beobachter der EU, des Commonwealth of Nations sowie der Südafrikanischen Entwicklungsgemeinschaft. Auch die Bischofskonferenz stellte 1.500 Wahlbeobachter. Die Wahl am Mittwoch musste in einigen Landesteilen um einen Tag verlängert werden; in einigen Wahllokalen war es zu stundenlangen Verzögerungen gekommen.
In der Opposition herrscht nach Bekanntgabe des Wahlergebnisses Ernüchterung. Kritische Stimmen gehen davon aus, dass sich die Rechtsverletzungen in Mnangagwas zweiter Amtszeit fortsetzen. Der ehemalige Regierungsberater Thabang Nare sprach von einem Übergang von „Unrechtmäßigkeit zu Unrechtmäßigkeit“. Unterdessen forderte Oppositionschef Chamisa seine Unterstützer zum Durchhalten auf: „Sie haben eure Stimme und euer Votum gestohlen, aber niemals eure Hoffnung."
(kna - cs)
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