Berg-Karabach: Erste Zeichen der Entspannung
Sie macht es möglich, dass Hilfslieferungen in das seit einigen Wochen von der Außenwelt nahezu abgeschnittene Berg-Karabach gelangen. Armenien hatte Aserbaidschan vorgeworfen, durch die Schließung der einzigen Straße, die die Region mit Armenien verbindet, eine humanitäre Krise in der Enklave hervorzurufen und eine ethnische Säuberung anzustreben.
Die monatelange Krise sowie die Stationierung aserbaidschanischer Truppen in der Nähe von Berg-Karabach und entlang der Grenze zu Armenien hatten Befürchtungen über einen neuen Krieg zwischen den Erzfeinden, die seit Jahrzehnten um die Region streiten, aufkommen lassen. Die neue Einigung hat nun ermöglicht, dass Hilfslieferungen des Roten Kreuzes gleichzeitig durch den bislang blockierten Latschin-Korridor (von Armenien aus) und über die Aghdam-Straße (von Aserbaidschan aus) in die Enklave gelangen.
Die Hilfe kommt über zwei Straßen
Bisher hatten die Behörden in Berg-Karabach Hilfslieferungen von Aserbaidschan aus abgelehnt. Jetzt bestätigen sie, dass 23 Tonnen Weizenmehl aus Armenien sowie medizinische Hilfsgüter nach Berg-Karabach geliefert worden seien. Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) erklärte, über beide Zugangsstraßen seien lebenswichtige Güter gebracht worden. Die Einwohner von Berg-Karabach bräuchten dringend nachhaltige Hilfe durch regelmäßige humanitäre Lieferungen.
Die armenisch besiedelte Enklave in Aserbaidschan stand im Mittelpunkt zweier Kriege zwischen Armenien und Aserbaidschan - im Jahr 2020 und in den 1990er Jahren. Die sechswöchigen Kämpfe endeten im Herbst 2020 mit einem von Russland vermittelten Waffenstillstand, in dessen Folge Armenien weite Teile des Gebiets abtrat, das es seit den 1990er Jahren kontrolliert hatte. Trotz der laufenden Friedensgespräche zwischen Baku und Eriwan, die unter Vermittlung der Europäischen Union und der Vereinigten Staaten stattfinden, kam es an der gemeinsamen Grenze der beiden Länder immer wieder zu Zusammenstößen.
(ucanews – sk)
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