Jemen: 413 Kinder an Masern gestorben
Laut WHO ist „die Zahl der Verdachtsfälle von Masern und Röteln im Jemen bis zum 31. Juli dieses Jahres auf 34.300 gestiegen“. Das bedeutet eine deutliche Verschlechterung, verglichen mit den 27.000 Verdachts- und 220 Todesfällen im Jahr 2022.
Die Ausbreitung lebensbedrohlicher Krankheiten erfolgt vor dem Hintergrund einer allgemein kritischen Lage im Land, die durch Faktoren wie „Wirtschaftskrise, niedrige Einkommen, Überfüllung von Aufnahmezentren sowie ein überlastetes Gesundheitssystem und niedrige Impfraten“ noch erschwert wird.
Überlastetes Gesundheitssystem, niedrige Impfraten
Die UNO-Agentur arbeitet mit den lokalen Gesundheitsbehörden und internationalen Partnern zusammen, um routinemäßige Impfkampagnen gegen Masern durchführen zu können: eine hoch ansteckende Viruserkrankung, die vor allem Kinder betrifft. Sie verursacht schmerzhafte Hautausschläge, gereizte Augen, Fieber, Muskelsteifheit und starken Husten – Symptome, die bei geschwächten oder gefährdeten Personen noch gravierendere Ausmaße annehmen.
Schlimmste humanitäre Krise der Welt
Der Konflikt im Jemen brach 2014 zwischen den Teheran-treuen Houthi-Rebellen und den von Saudi-Arabien unterstützten Regierungstruppen aus. In den letzten Jahren hat er fast 400.000 Menschenleben gefordert und laut UNO die „schlimmste humanitäre Krise der Welt“ ausgelöst. Millionen von Menschen droht der Hungertod, 11.000 Kinder sind in dem Konflikt ums Leben gekommen. Es gibt mehr als drei Millionen Binnenvertriebene, von denen die meisten unter Hunger und Epidemien wie Cholera leiden.
Laut Schätzungen, die sich auf das letzte Jahr beziehen, sind 27 Prozent der Kinder unter einem Jahr nicht gegen Masern und Röteln geimpft. Wie Arturo Pesigan, WHO-Vertreter im Jemen, betont, sollte die Impfkampagne alle Kinder unter 10 Jahren erreichen. Aufgrund von Finanzierungsengpässen wurde die Unterstützung jedoch auf Kinder unter fünf Jahren beschränkt, eine Gruppe mit höherer Sterblichkeitsrate. Für September ist eine nationale Masern- und Rötelnpräventionskampagne für 1,2 Millionen Kinder unter fünf Jahren geplant.
(asianews – skr)
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