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Der Lateinische Patriarch von Jerusalem, Erzbischof Pierbattista Pizzaballa Der Lateinische Patriarch von Jerusalem, Erzbischof Pierbattista Pizzaballa 

Naher Osten: Jerusalemer Patriarch freut sich über Kardinalsernennung

Kurz vor seiner Erhebung zum Kardinal hat sich der Lateinische Patriarch von Jerusalem, Erzbischof Pierbattista Pizzaballa, positiv überrascht von den Rückmeldungen in seiner Diözese gezeigt. „Endlich erhält Jerusalem eine Stimme im Leben der Kirche", sei eine oft geäußerte Reaktion von Gläubigen, Kirchen- und Religionsführer gewesen, sagte er am Donnerstag vor Medien in Jerusalem.

„Die Präsenz eines Kardinals in der Mutterkirche Jerusalem ist die Anerkennung der Bedeutung der heiligen Stadt für die drei abrahamitischen Religionen sowie der Rolle der Kirche im Nahen Osten als Leuchtfeuer der Güte, des Friedens und der Versöhnung“, sagte der Mediendirektor des Lateinischen Patriarchats in Jerusalem, Ibrahim Nino, bei einer Pressekonferenz zur Kardinalsernennung. Papst Franziskus nimmt Pizzaballa am 30. September 2023 ins Kardinalskollegium auf

Der Erzbischof wird der erste residierende Kardinal in Jerusalem sein. Filippo Camassei, Patriarch von 1906 bis 1919, blieb nach seiner Kardinalsernennung in Rom. Gerüchte über einen möglichen Wechsel an der Spitze des Patriarchats dementierte Pizzaballa. Zwar sei „Papst Franziskus unvorhersehbar, aber bislang gibt es keine Pläne für Veränderungen“.

Sonderstatus für Jerusalem

Der ernannte Kardinal begrüßte bei der Pressekonferenz den jüngsten Vorstoß des vatikanischen Außenbeauftragten, Erzbischof Richard Gallagher. Dieser hatte am Montagabend bei der UN-Vollversammlung in New York einen international garantierten Sonderstatus für Jerusalem gefordert. „Unabhängig vom Inhalt der Erklärung ist es wichtig, dass endlich ein Wort über Jerusalem gesprochen wurde, „das für eine Weile aus dem Blick geraten ist“, so Pizzaballa. Gallaghers Erklärung erinnere daran, dass die Jerusalemfrage weiterhin auf eine Antwort warte.

Übergriffe auf Christen

Die Übergriffe auf Christen durch radikale Juden, deren Zahl zuletzt zugenommen habe, seien Teil eines größeren Problems. Pizzaballa verwies auf ein kürzlich eingerichtetes Online-Datenzentrum, an das Betroffene und Zeugen anonym Vorfälle melden können. Dies sei ein wichtiges Werkzeug, um das Phänomen zu verstehen und angehen zu können. Positiv bewertete er dabei das wachsende Bewusstsein der israelischen Behörden, die die Übergriffe nicht länger leugnen würden.

(kna – jo)

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21. September 2023, 16:28