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Srebrenica: Das Massaker an den bosnischen Muslimen galt (bis zum Ukraine-Krieg) als das größte Verbrechen gegen die Menschlichkeit in Europa seit 1945 Srebrenica: Das Massaker an den bosnischen Muslimen galt (bis zum Ukraine-Krieg) als das größte Verbrechen gegen die Menschlichkeit in Europa seit 1945  (AFP or licensors)

Bosnien-Herzegowina: Ein Beinhaus für Völkermordopfer

In Bosnien und Herzegowina entsteht ein neues Zentrum für die Opfer des Völkermords von Srebrenica. Beteiligt ist unter anderem die US-amerikanische Caritas.

In der Gedenkstätte sollen künftig persönliche Besitztümer und nicht identifizierte Überreste des Massakers von 1995 gelagert werden, wie die US-Botschaft am Wochenende in Sarajevo mitteilte. Finanziert wird das 760.000 Euro teure Projekt durch das „Srebrenica Memorial Center" und das Hilfswerk „Catholic Relief Services" (CRS), die internationale humanitäre Organisation der katholischen Kirche in den Vereinigten Staaten.

Zweck des Beinhauses ist laut den Verantwortlichen, einen würdevollen Verbleib für die unbekannten Getöteten sicherzustellen. Bislang seien Überreste aus Massengräbern, Kleider und Besitztümer der Opfer „in Boxen und Säcken" gelagert worden, wird der Direktor des Srebrenica Memorial Center, Emir Suljagic, in örtlichen Medien zitiert. Das sei eine von Beginn an unzureichende und temporäre Lösung gewesen. Den Familien der Opfer signalisiere der Bau des neuen Zentrums, „dass ihre Liebsten nicht in Vergessenheit geraten".

Das Massaker von Srebrenica 1995 war der tragische Höhepunkt des Bosnienkriegs (1992-1995). Binnen weniger Tage tötete die bosnisch-serbische Armee unter Anführung von General Ratko Mladic damals mehr als 8.000 muslimische Bosniaken, größtenteils Jungen und Männer.

Das ethnisch motivierte Kriegsverbrechen prägt bis heute das Zusammenleben zwischen den Volksgruppen des Westbalkan-Landes. „Die Kultur von Schweigen und Leugnung ist in Bosnien und Herzegowina immer noch sehr ausgeprägt und stellt eine ernste Hürde für lang anhaltenden Frieden im Land dar", so CRS-Vertreterin Sanela Imamovic.

(kna – gs)

 

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15. Oktober 2023, 16:33