Heiliges Land: Beten und Fasten für den Frieden
Wie die Dormitio ankündigte, sollte der Tag als 24-stündige Gebetspräsenz in der Kirche auf dem Zionsberg gestaltet werden. „Nach dem Wort des emeritierten Patriarchen Michel Sabbah, dass die Kirche von Jerusalem immer die ,Kirche unter dem Kreuz‘ ist, werden wir diesen Gebetstag vor und unter dem Kreuz in der Chorapsis begehen“, so Abt Nikodemus Schnabel zu der Initiative.
Im Zentrum stand das Gebet der 150 Psalmen im Einzelvortrag: „Die in den Psalmen enthaltenen Emotionen, die Ängste und Klagen, die Wut und die Trauer, aber auch die Sehnsucht und Hoffnung, letztlich die Dankbarkeit in Gott sollen so laut ausgesprochen werden, und im Namen so vieler Menschen besonders in diesem Land vor das Kreuz getragen werden,“ meint der Abt dazu.
Einige Momente auch live übertragen
Mit einem kurzen Gebet um Mitternacht wurde der Gebetstag eingeleitet, woran stille Gebetswachen bis zum Morgen anschlossen. Nach der Feier der Vigilien und der Laudes begann gegen 07.30 Uhr das Gebet der 150 Psalmen.
Um die Mittagszeit folgte der gemeinsame und live übertragene Gesang des großen Psalms 119. Danach wurde die Psalmenreihe vom Vormittag fortgesetzt. Um 18 Uhr sollte die Vesper mit der Eucharistie folgen, im Anschluss daran die weiteren Psalmen gebetet werden. Nach Psalm 150 sind bis 23.00 Uhr Jerusalemer Zeit (22 Uhr MESZ) noch einmal stille Gebetszeiten unter dem Kreuz in der Kirche vorgesehen, während die Studierenden für die letzte Stunde des Tages ein gemeinsames Taizé-Gebet vorbereitet haben. Auch dieses Gebet wird live geteilt, um ein Mitbeten zu ermöglichen.
Einladung an alle Gläubigen
Alle Kirchen Kirchen weltweit sollten sich der Initiative anschließen, so auch die Einladung des Papstes beim Mittagsgebet am Sonntag. „Das Gebet ist die milde und heilige Kraft, die sich der teuflischen Kraft des Hasses, des Terrorismus und des Krieges entgegenstellt“, so der Papst, der auch an Ort und Stelle mit den Gläubigen auf dem Petersplatz ein Ave Maria betete.
Wie der Vikar für Jordanien des Lateinischen Patriarchats von Jerusalem, William Shomali, gegenüber Vatican News betonte, setze man große Hoffnungen auf das gemeinsame Gebet: „Wir glauben und sind sicher, dass der Herr uns immer anhört und dass der Glaube Berge versetzt. Deshalb werden wir den Herrn bitten, den Krieg zu versetzen und ihn zu wandeln, und Frieden und Gerechtigkeit anstelle der Gewalt und der Repressalien zu haben…“
Weitere Intiativen im gesamten Heiligen Land
In der Jerusalemer Grabeskirche, die an den Status quo zwischen den verschiedenen an dem Gotteshaus beteiligten Konfessionen gebunden ist, sollen in der Morgenmesse und der täglichen Kreuzwegprozession besondere Gebetsintentionen eingefügt werden. In der Katharinenkirche neben der Geburtskirche in Bethlehem finden am Nachmittag ein Rosenkranzgebet und eine Messe statt.
Die Franziskaner im Heiligen Land begehen den Tag an verschiedenen Orten. In der Co-Kathedrale des Lateinischen Patriarchats in Jerusalem lädt Patriarch Kardinal Pierbattista Pizzaballa für den Abend ein.
(pm/kap - cs)
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