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Markt in Lilongwe, Malawi (Archivbild) Markt in Lilongwe, Malawi (Archivbild)  (AFP or licensors)

Malawi: Sant'Egidio setzt sich für Straßenkinder ein

40 Straßenkinder in Lilongwe können dank Sant'Egidio auf eine bessere Zukunft hoffen. In der Hauptstadt des Landes hat die international tätige Organisation jüngst ein neues Projekt zur Ausbildung und Förderung des Wohlergehens der jungen Menschen in sozialen Schwierigkeiten ins Leben gerufen.

Bei der Einweihung des House of Hope in Chitedze in Lilongwe äußerte sich Paola Germano, Regionalkoordinatorin der Gemeinschaft Sant'Egidio für Malawi, Mosambik, Sambia und Tansania, besorgt über die wachsende Zahl von Straßenkindern in der Hauptstadt Malawis. Es sei an der Zeit, dass die Regierung und ihre Partner zusammenarbeiten, um das Problem zu lösen, so der Appell Germanos.

„Das Problem der Straßenkinder ist in Malawi sehr stark spürbar. Und als Gemeinschaft Sant'Egidio ist es unsere Aufgabe, die Bemühungen der Regierung zur Lösung des Problems zu ergänzen“, sagte sie. „Die Straßenkinder sind unsere Söhne und Töchter. Wir können sie nicht im Stich lassen“.

Das Projekt von Sant'Egidio ist zunächst auf fünf Jahre angelegt und soll 40 Straßenkindern eine Ausbildung ermöglichen.

Wachsendes Problem

Nach Angaben der Webseite für Entwicklungszusammenarbeit D+C gibt es in Malawi jüngsten Schätzungen zufolge insgesamt 15.000 Kinder, die auf der Straße leben. Schuld an der zunehmenden Zahl sind Armut, der Zerfall von Familien oder HIV/AIDS. Durch die Immunschwächekrankheit sind offiziellen Angaben zufolge rund eine Millionen Kinder im Land zu (Halb-)Waisen geworden.

Sehr oft schließen sich Straßenkinder kriminellen Banden an, um zu überleben. Die Jüngsten müssen betteln und stehlen, um zu überleben, und werden von älteren Bandenmitgliedern beschützt. Selbst diejenigen, denen es schließlich gelingt, zu einer Familie zurückzukehren, verdienen ihren Lebensunterhalt in der Regel weiterhin mit Straßenkriminalität.

Vor allem die Kinder selbst sind Opfer

Im Laufe der Jahre haben sich die Verbrechen, die diesen Jugendbanden zugeschrieben werden, vervielfacht. Viele Malawier leben heute in Angst um ihre eigene Sicherheit und die ihres Eigentums, immer wieder wird auch von Selbstjustiz berichtet. Doch vor allem die Kinder selbst sind Opfer: oft werden sie von älteren Jungen missbraucht oder in die Kriminalität gezwungen, und als Erwachsene fürchten sie, wegen Landstreicherei ins Gefängnis zu kommen. Vor allem Mädchen laufen Gefahr, sexuell missbraucht zu werden.

(fides/pm - cs)

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12. Oktober 2023, 10:56