Ökumene: Fortschritte im assyrisch-orthodoxen Dialog

Während die Assyrische Kirche etwa mit der Katholischen Kirche seit vielen Jahren einen intensiven ökumenischen Dialog führt, ist die Annäherung zwischen Assyrern und (byzantinischer) Orthodoxie erst in den letzten Jahren verstärkt angelaufen.

Mar Awa hob bei seinem Besuch in Athen hervor, dass beide Kirchen wesentlich mehr verbinde, als sie trenne, wie das Infoportal „OrthodoxTimes“ mitteilte. Erzbischof Hieronymos betonte seinerseits bei der Begegnung, dass die gegenwärtigen Herausforderungen in Europa, dem Nahen Osten und weltweit eine stärkere Öffnung der Kirche zur Welt erforderten. Die Kirchen müssten nahe bei den Menschen und ihren Problemen sein.

Patriarch Mar Awa hielt sich anlässlich der Feierlichkeiten zur 100-jährigen Präsenz der Assyrischen Kirche in Griechenland in Athen auf. Assyrische Pfarren gibt es in Athen und Thessaloniki. Die Assyrische Kirche in Griechenland ist Teil der assyrischen Diözese Westeuropa, zu der auch die Assyrische Kirche in Österreich gehört und der Bischof Mar Awraham Youkhanis vorsteht. Dieser hat seinen Sitz in London.

Ökumenische Initiativen

Patriarch Mar Awa III. gilt als ökumenisch sehr aufgeschlossen und sucht den Kontakt mit allen Kirchen, wann immer möglich auch mit der Orthodoxie. Bei seinem jüngsten Pastoralbesuch im August in Schweden ließ er es sich beispielsweise auch nicht nehmen, über die eigenen Gemeinden hinaus dem griechisch-orthodoxen Metropoliten von Schweden und ganz Skandinavien, Kleopas (Strongylis), einen Besuch abzustatten. Mar Awa hob dabei die Bedeutung des Dialogs seiner Kirche mit dem Ökumenischen Patriarchat von Konstantinopel hervor.

Seit 2016 gibt es auch vertiefte Beziehungen zwischen der Assyrischen Kirche und dem Moskauer Patriarchat. Damals wurde eine eigene Dialogkommission ins Leben gerufen. 2022 war der assyrische Katholikos-Patriarch Gast von Patriarch Kyrill in Moskau.

(kap - cs)