Kongo: Für sozialen Aufstieg muss man Freimaurer werden
„Ich kann sagen, dass die Situation stabil ist, aber das heißt nicht, dass alles gut läuft“, so der Erzbischof in dem Interview. Die katholische Kirche in Kongo-Brazzaville sehe sich der zunehmenden Konkurrenz durch freikirchliche Gemeinschaften ausgesetzt, die „eine Art ,Guerilla‘ auf spiritualer Ebene“ darstellten und den Menschen vermeintlich „leichte und schnelle Lösungen“ für ihre schwerwiegenden sozialen Probleme anböten. „Sie finden also ,magische Lösungen’ bei diesen Hirten, auch wenn sie dann weiter in der Armut versinken“, so Bafouakouahou. In diesem Zusammenhang ging der Erzbischof auch auf den starken Einfluss des Freimaurertums im zentralen Afrika ein.
„Um auf der sozialen Leiter aufzusteigen, muss man der Freimaurerei beitreten“, so die Analyse des Erzbischofs. Die Kirche trete gegen diese „magische Art“ von Erfolg ein, doch insbesondere gebildete junge Menschen, die am Anfang einer Berufskarriere stünden, seien gefährdet: „Das Problem ist Folgendes: Wenn ein junger Christ seine Studien vollendet hat und einen Job sucht, dann widersteht er dem Druck vielleicht zunächst, bis ihm klar wird, dass er eine Familie zu versorgen hat. Und wenn er sich um ein öffentliches Amt bewerben will, muss er den Freimaurern beitreten, um es auch zu bekommen."
Freimaurer treten öffentlich zutage
Zwar seien die Logen nicht offiziell, doch mittlerweile träten sie öffentlich zutage. Damit seien auch die Seelsorger in den Gemeinden konfrontiert: „Es ist ein wahres pastorales Dilemma, als Bischöfe sind wir von dieser Situation herausgefordert“. Insbesondere die Armut treibe die Menschen in die Fänge nicht katholischer Einflüsse, so der Präsident der kongolesischen Bischofskonferenz. Die Kirche versuche mit Bildung gegenzusteuern.
Erst am vergangenen Mittwoch hatte der Vatikan bekräftigt, dass es Katholiken nicht gestattet sei, einer Freimaurerloge beizutreten, da deren Prinzipien nicht mit dem Glauben vereinbar seien. Das vatikanische Dikasterium für Glaubenslehre hatte sich in einem Antwortschreiben an einen philippinischen Bischof geäußert, der sich, besorgt, über die steigende Anzahl von Freimaurern unter den Gläubigen in seiner Diözese, an den Vatikan gewandt hatte.
(vatican news/fides - cs)
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