Suche

Archivbild von einem umgekippten Schlauchboot vor Libyen Archivbild von einem umgekippten Schlauchboot vor Libyen 

Tragödie vor Libyen: 61 Migranten nach Schiffbruch vermisst

Mindestens 61 Migranten werden vermisst und sind wahrscheinlich ums Leben gekommen, nachdem ein von Zuara aus gestartetes Schlauchboot mit 86 Menschen an Bord vor der libyschen Küste gekentert ist. Das schrieb Flavio di Giacomo, Sprecher der Internationalen Organisation für Migration (IOM), auf dem Kurznachrichtendienst X.

„Mehr als 2.250 Menschen haben in diesem Jahr im zentralen Mittelmeer ihr Leben verloren", schreibt Di Giacomo weiter, „eine dramatische Zahl, die leider zeigt, dass nicht genug getan wird, um Leben auf See zu retten.“

Die Nachricht wurde der Nachrichtenagentur AFP vom IOM-Büro in Libyen bestätigt. „Es wird vermutet, dass sie durch die starken Wellen gestorben sind“, die ihr Boot überschwemmten, „das mit 86 Migranten an Bord von Zuara im Nordwesten Libyens auslief“, so die gleiche Quelle. Die meisten der Passagiere an Bord stammten aus Nigeria, Gambia und anderen afrikanischen Ländern, während unter den Opfern „auch Kinder und Frauen“ seien.

Insgesamt 25 Personen wurden bislang gerettet und in ein libysches Auffanglager in Tariq Al Sekka in der Nähe von Tripolis gebracht. „Ein IOM-Team konnte sie medizinisch versorgen und sie sind alle wohlauf“, so das Büro der Organisation weiter.

Frauen und Kinder unter den Opfern

Im Kanal vor Sizilien ist die See stürmisch, und es wird erwartet, dass die Winde bis mindestens Montagnacht zunehmen werden. Aus diesem Grund liegt die Ocean Viking, das Schiff der NGO Sos Méditerranée, vor Sciacca und setzt die Reise derzeit nicht fort. Es wird von der Küstenwache überwacht, die für die Belange der 26 Migranten, die nach einer anderen Rettungsaktion an Bord gebracht wurden, und der Besatzung zur Verfügung steht.

Ursprünglich war dem Schiff der Ausschiffungshafen in Livorno zugewiesen worden, doch dann wurde ihm aufgrund der Wetterbedingungen gestattet, vor der Küste von Sciacca Schutz zu suchen. „Es handelt sich um 620 Seemeilen, tausend Kilometer, und acht Tage Navigation sind für die Hin- und Rückfahrten erforderlich", schrieb die Seenotrettungsorganisation auf X, unmittelbar nach der Zuweisung des Hafens. Es handele sich dabei um „Tage, an denen wir nicht patrouillieren können“.

(ansa - cs)

Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.

17. Dezember 2023, 11:24