Weihnachten in der Welt: Zwischen Bangen und Hoffen
Christinnen und Christen in Afrika, Asien, aber auch in Europa begehen das Weihnachtsfest in diesem Jahr mit erhöhten Sicherheitsmaßnahmen, oft im Schutz staatlicher Sicherheitskräfte. Das Risiko islamistischer Anschläge gilt vor Hintergrund des Nahost-Kriegs als erhöht.
Afrika: Attacke in Nigeria
In Zentralnigeria töteten Bewaffnete mitten in der Nacht mindestens 16 Menschen. Laut Armee-Angaben ereignete sich der Angriff am Samstagabend im Dorf Mushu im Bundesstaat Plateau. Plateau liegt an der Trennungslinie zwischen dem mehrheitlich muslimischen Norden und dem mehrheitlich christlichen Süden Nigerias und leidet seit Jahren unter ethnischen und religiösen Spannungen. Regelmäßig gibt es dort Zusammenstöße zwischen hauptsächlich christlichen Bauerngemeinschaften und überwiegend muslimischen Fulani-Hirten um Landnutzung und knappe natürliche Ressourcen. Der Hintergrund des Angriffs vom Samstag ist gleichwohl noch nicht offiziell geklärt.
Asien: Weihnachtsfest in Angst
In Indien und Nepal sorgten mögliche Aggressionen radikaler Hindus für Besorgnis, auch in Pakistan herrscht erhöhte Terrorgefahr.
In Nepal gab es in den letzten Monaten mehrfach Gewalt gegen Christen durch extremistische Hindu-Gruppen. „Während der Weihnachtsfeiertage macht sich in der christlichen Gemeinschaft ein Gefühl der Angst und Unsicherheit breit“, sagte Pater Lalit Tudu, Pfarrer der Assumption Cathedral in der Hauptstadt Kathmandu, gegenüber Ucanews. „Wir fühlen uns Anfeindungen ausgesetzt, gerade weil wir Christen sind.“ Er sieht das Recht, den Glauben friedlich zu praktizieren, als akut bedroht. In den zwölf Pfarreien des Apostolischen Vikariats von Nepal herrschen vor diesem Hintergrund verschärfte Sicherheitsvorkehrungen. Laut Volkszählung von 2023 gibt es in Nepal 513.000 Christen, die weniger als zwei Prozent der Bevölkerung ausmachen.
In Sri Lanka, wo es am Ostersonntag 2019 zu schweren Anschlägen von Islamisten auf drei Kirchen gekommen war, bezogen an Weihnachten Militär und Polizei vor christlichen Gotteshäusern Stellung.
Terrorwarnungen auch in Europa
Auch in Europa gab es in diesem Jahr rund um die Weihnachtsfeierlichkeiten Terrorwarnungen. Den Kölner Dom suchte die Polizei nach Terrorhinweisen fünf Stunden lang mit Bomben-Spürhunden ab, stieß jedoch nicht auf Sprengstoff. Besucher der Gottesdienste an Heiligabend wurden gebeten, sich auf Einlasskontrollen einzustellen und möglichst keine Taschen mitzubringen. Im Saarland gab es nach Informationen der „Bild“-Zeitung eine Festnahme durch Spezialeinheiten. Demnach soll es sich bei den festgenommenen Terrorverdächtigen um Tadschiken handeln, die mutmaßlich dem „Islamischen Staat in der Provinz Khorasan“ (ISPK) angehören, einem IS-Ableger in Afghanistan. Terrorwarnungen gab es auch in Österreich sowie in der spanischen Hauptstadt Madrid. In Wien, dessen Stephansdom als mögliches Ziel, nahm die Polizei nach Medienberichten vier Personen fest.
(ucanews/sir/kna – pr)
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