Erzbischof von Santiago de Chile fordert Frieden in Israel und Palästina
Chile beherbergt die größte Kolonie von Palästinensern in der Welt außerhalb Israels und der arabischen Welt, an die 500.000 Menschen, die in der ersten oder zweiten Generation in diesem südamerikanischen Land geboren wurden. Einer von ihnen ist der kürzlich ernannte Erzbischof von Santiago, Fernando Chomali Garib. In seinem Text für „El Mercurio“, der führenden Tageszeitung des Landes hob er die historische Freundschaft zwischen Juden und Palästinensern in Chile hervorhob und warnte vor der Tragödie des aktuellen bewaffneten Konflikts im Heiligen Land.
Chomali sieht in der auch vom Heiligen Stuhl propagierten Zweistaatenlösung den Schlüssel zum Frieden. Er bete dafür, dass „der Wunsch der Palästinenser nach einem eigenen Staat bald in Erfüllung geht, damit in der Region eine gedeihliche Zukunft aufgebaut werden kann, in der Palästinenser und Israelis in Frieden leben, sich zu ihrem Glauben bekennen und gemeinsam eine Zukunft aufbauen können“, so der Erzbischof. Gerechtigkeit sei „der neue Name für Frieden“.
Der Krieg finde „nicht zwischen Palästinensern und Israelis statt, auch nicht zwischen Muslimen und Juden“, hielt Chomali fest. Die große Mehrheit der Menschen wolle in Frieden leben und habe die Gewalt satt. „Es handelt sich um einen Krieg, dessen Verursacher nicht begreifen, dass Gewalt nur noch mehr Gewalt hervorbringt. Es ist traurig, dass sie, geblendet von ihrer Weltanschauung und ihrer Geschichte, ignorieren, dass ein Waffenstillstand dringend notwendig ist, weil jedes Menschenleben heilig ist und weil jeder Tropfen Blut, der vergossen wird, eine Schande für die Menschlichkeit ist, die wir alle teilen, und ein eklatantes Versagen der Gesellschaft.
Skrupelloser Waffenhandel „ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit“
Chomali verurteilte die Herstellung und den Verkauf von Waffen und die dahinterstehende Logik, die den Tod Tausender in Kauf nehme, um daran zu verdienen; das sei „ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit“, so der Erzbischof wörtlich.
In Chile hätten Menschen palästinensischer und jüdischer Herkunft schon immer friedlich nebeneinander gelebt, hielt Chomali fest. Sie hätten immer schon gemeinsam politische, akademische, unternehmerische und soziale Verantwortung übernommen. Er hoffe, dass der Nahostkonflikt nicht auf Chile überspringe oder den Hass im Nahen Osten schüre. Vielmehr sei es an der Zeit, „mit vereinten Kräften die Hoffnung zu verbreiten, dass Frieden möglich ist“.
(vatican news – gs)
Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.