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Einsatzkräfte im Kampf gegen Ausschreitungen in Guayaquil, Ecuador Einsatzkräfte im Kampf gegen Ausschreitungen in Guayaquil, Ecuador  (AFP or licensors)

Gefängnisrevolten in Ecuador: Bischöfe mahnen zur Besonnenheit

Wegen der Welle der Gewalt im Land, besonders in den Gefängnissen, hat Ecuadors Präsident Daniel Noboa den Ausnahmezustand verhängt. In den größten Strafvollzugsanstalten des Landes ist die Situation seit Tagen außer Kontrolle, auch in den Städten herrscht Gewalt. Die Bischöfe mahnen zur Besonnenheit.

Sie rufen die Bevölkerung dazu auf, vereint zu bleiben und die Kraft zu finden, den Frieden im Land wiederherzustellen. Die Welle der Gewalt wurde in den vergangenen Tagen von kriminellen Banden entfesselt, mindestens zehn Menschen starben, darunter zwei Polizisten. Seit zwei Tagen befindet sich Ecuador am Rande eines Bürgerkriegs, und am Dienstag hat Präsident Daniel Noboa den „internen bewaffneten Konflikt" ausgerufen.

Die ecuadorianische Bischofskonferenz (CEC) reagierte in einer Botschaft mit dem Titel „Die Gewalt wird nicht siegen", und warnt vor „steriler Panik, die den Gewalttätern in die Hände spielt“. Die Bischöfe lehnten Gewalt „egal von welcher Seite“ ab. Ecuador müsse rasch wieder zu einem „Ort des Friedens, der Arbeit und der Geschwisterlichkeit" werden.

Der Präsident der Caritas in Ecuador, Antonio Crameri, spricht gegenüber SIR von einer „sehr unübersichtlichen“ Lage. Crameri, der aus der Schweiz stammt, ist apostolischer Vikar von Esmeraldas. Dort seien im Zug der Gewaltwelle Menschen entführt, Geschäfte geplündert und Autos verbrannt worden. „Sie erzählen mir, dass zwei Agenten, die den Staatsanwalt begleiteten, getötet wurden“, so der Caritaspräsident. „Vier Anführer sind aus dem Gefängnis geflohen, Geschäfte und Schulen sind geschlossen, ich selbst habe um die Aussetzung der Messen gebeten, wie es während der Pandemie geschehen ist.  Außerdem gehen uns langsam die Lebensmittel aus."

Die ecuadorianische Strafvollzugsbehörde hatte am Montag bekanntgegeben, dass es in sechs der überfüllten Gefängnisse des Landes zu „Zwischenfällen" mit rivalisierenden Banden gekommen war. Dabei gelang dem Chef einer mächtigen Drogenbande, Adolfo Macías alias „Fito", die Flucht aus dem Gefängnis in Guayaquil, in dem er eine 34-jährige Haftstrafe verbüßt. Seither kommt es in allen Großstädten wie Quito, Guayaquil, Loja, Esmeraldas und Cuenca zu Ausschreitungen und Angriffen auf die Ordnungskräfte.

(sir – gs)

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10. Januar 2024, 14:02