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Songe d'une nuit de sabbat
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Fischer bei der Arbeit in Kerala Fischer bei der Arbeit in Kerala  (©Mazur Travel - stock.adobe.com)

Indien: Neuer Großerzbischof bei Syro-Malabaren

Eine große Gruppe indischer Christen, die mit der katholischen Kirche verbunden sind, hat eine neue Leitung. Papst Franziskus hat die Wahl von Raphael Thattil zum neuen Großerzbischof von Ernakulam-Angamaly im Bundesstaat Kerala und damit Oberhaupt der mit Rom unierten Syro-malabarischen Kirche angenommen. Das teilte der Vatikan am Mittwoch mit.

Die 53 wahlberechtigten Bischöfe der Syro-malabarischen Kirche hatten den 67-jährigen bisherigen Bischof der Eparchie Shamshabad am Dienstag bei ihrer Synode in Kochi zum Großerzbischof gewählt. Thattil folgt auf Kardinal George Alencherry, der am 7. Dezember im Alter von 78 Jahren zurücktrat.

Die Wahl des neuen Großerzbischofs erfolgte inmitten eines Liturgiestreits in der Syro-malabarischen Kirche, in den sich zuletzt auch der Papst eingeschaltet hatte. In einer kurzen Erklärung zu seiner Ernennung betonte Thattil nach Angaben des Portals „Ucanews" am Mittwoch die Notwendigkeit der Einheit unter den Mitgliedern der Kirche und erklärte: „Meine neue Rolle besteht darin, mit Ihnen zusammenzuarbeiten." Die offizielle Amtseinführung des neuen Großerzbischofs ist für Donnerstag vorgesehen.

Die Syro-malabarische Kirche führt ihre Wurzeln auf den Apostel Thomas zurück, der Jerusalem im Jahr 40 n. Chr. verlassen haben soll und der Legende nach im Jahre 53 nach Indien kam. Der Name der Kirche leitet sich vom Hauptsiedlungsgebiet Malabar ihrer Mitglieder und dem ostsyrischen Ritus her. Im Bundesstaat Kerala leben nach offiziellen Angaben 2,35 Millionen Anhänger der Syro-malabarischen Kirche. Weltweit sind es 4,25 Millionen.

Liturgiestreit: Kompromiss stößt auf viel Ablehnung

In der indischen Ostkirche gibt es seit Jahrzehnten einen teils gewaltvollen Streit über Details zur Gottesdienstgestaltung. Vor allem geht es um die Frage, ob der Priester die Eucharistie mit dem Gesicht zur Gemeinde zelebrieren soll oder dem Altar zugewandt. Mitte 2021 beschloss die Synode der Kirche einen Kompromiss, wonach der Priester bis zum Hochgebet mit dem Gesicht zur Gemeinde am Altar steht, sich dann umdreht und sich erst zum Ende des Gottesdienstes wieder der Gemeinde zuwendet. Diese Form stößt aber auf die Ablehnung vieler Priester und Laien, darunter Leitungsmitglieder der Erzdiözese Ernakulam-Angamaly.

Papst Franziskus schickte vergangenen August mit dem slowakischen griechisch-katholischen Erzbischof Cyril Vasil einen Beauftragten in die Erzdiözese, um den Konflikt zu beenden. Vasils Besuch in Indien im vergangenen Sommer scheiterte aber, da der frühere Sekretär der vatikanischen Ostkirchen-Behörde öffentliche Proteste auslöste, als er Diskussion mit Laien und Priestern ablehnte und auf der bedingungslosen Einführung der offiziellen Messe bestand.

Anfang Dezember schaltete sich Franziskus schließlich per Video-Botschaft in den Streit ein. In dem gut sieben Minuten langen Clip forderte er die Priester der Großerzdiözese auf, sich an die Beschlüsse der Synode zu halten. Die Gläubigen rief er auf, „diesen Bruch wieder zu kitten". Mit der Veröffentlichung des Videos gab der Vatikan zudem bekannt, dass Franziskus das Rücktrittsgesuch von Großerzbischof Alencherry angenommen hatte.

(kap – gs)

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10. Januar 2024, 15:23
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