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Flüchtlingscamp in Nigeria Flüchtlingscamp in Nigeria  (Copyright: Aid to the Church in Need)

Nigeria: Fulani-Jihadisten töten 2023 fast 400 Menschen

In Nigeria kommt es weiterhin zu Überfällen jihadistischer Nomaden. Allein im Bundesstaat Benue im Südosten des Landes wurden im vergangenen Jahr bei über hundert Angriffen der Extremisten mindestens 400 Menschen getötet sowie mehr als 100 verletzt. Die allermeisten Opfer sind christliche Bauern. Das stellt das Hilfswerk Kirche in Not fest.

Wie das internationale Hilfswerk „Kirche in Not“ (ACN) am Freitag aus einem Bericht der nigerianischen Diözese Makurdi zitierte, seien dort allein im April 2023 mehr als 60 Personen bei Angriffen getötet worden. Die Angreifer sind vor allem Nomaden des Stammes der Fulani. In den Konflikt mischten sich auch religiöse und wirtschaftliche Motive.

Nigerias „Mittlerer Gürtel“ sei sehr fruchtbar und deshalb umkämpft. „Sie tarnen sich als Nomaden, handeln aber wie Jihadisten,“ so Remigius Ihyula, der Leiter der diözesanen Stiftung für Gerechtigkeit, Entwicklung und Frieden. Die Angreifer aus dem Norden Nigerias und dem benachbarten Niger seien mittlerweile dazu übergegangen, ganze Landstriche zu besetzen und Gemeinden zu vertreiben. Zudem habe ich ein „ganzer Wirtschaftszweig“ aus Entführungen entwickelt, so Ihyula.

Konflikt wird zunehmend religiös

Konflikte um Land gebe es zwar schon seit vielen Jahren, diese intensivierten sich aber. Zudem komme zum ethnischen Konflikt zwischen Nomaden und Bauern eine religiöse Komponente, die den Konflikt verschärfe. Die jihadistischen Fulani griffen gezielt Christen an.

Beispielsweise wurden an Weinachten vergangen Jahres etwa 30 christliche Dörfer im Bundesstaat Plateau gezielt und zeitgleich angegriffen. Dabei sollen über 200 Menschen getötet worden sein. Was Ihyula besonders schockiere, sei die Gleichgültigkeit der nigerianischen Regierung.: „Es gab keine eindeutige Reaktion“.

Christen in Nigeria werden immer wieder Opfer religiös motivierter Gewalt. Das Land leidet nicht nur unter Angriffen der Boko Haram-Milizen und ethnisch-religiösen Konflikten. Auch auf die Sicherheitskräfte können sich Christen nicht verlassen. Allein zwischen Januar 2021 und November 2023 sind Berichten zufolge über 7000 unbewaffnete Nicht-Muslime Opfer der sich zunehmend islamisch radikalisierenden Sicherheitskräfte geworden.

(acn – ww)  

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26. Januar 2024, 11:22