Nigeria: Lebensgefährlicher Arbeitsweg zum Seminar
Wie der Rektor des Seminars, P. Kata Sakaba, gegenüber ACI Africa betonte, könne es jederzeit passieren, dass die Ausbilder auf dem Weg zum Seminar bedroht würden. „In diesem Teil von Nigeria ist es immer wahrscheinlich, dass man sich inmitten einer Attacke wiederfindet“, so Sakaba. Zudem leide auch die Qualität der Ausbildung unter der Situation. „Ausbilder sollten direkt mit den Seminaristen zusammenarbeiten. Sie sollten mit ihnen in die Kirche gehen, sie zum Sport begleiten und auch zu anderen Aktivitäten“. Nur so sei eine ganzheitliche Ausbildung möglich. Im Idealfall könnten die Ausbilder auch im Seminar wohnen. Doch für das dringend benötigte Wohnheim hat die Diözese kein Geld. „Wir brauchen das Gebet, aber auch materielle Unterstützung. Wir brauchen Schutz vor den Attacken.“
Geist des Martyriums
In der Zwischenzeit tut der Rektor alles, was in seiner Macht steht, um die Sicherheit seiner Angestellten zu gewährleisten. Dies ist umso wichtiger nach einem Entführungsfall vor zwei Jahren, bei dem der Seminarist Michael Nnadi getötet wurde. Die Erzdiözese steht noch immer unter Schock. Dennoch seien momentan 265 Seminaristen in den theologischen und philosophischen Fakultäten eingeschrieben. Die Zahl steige, trotz der Sicherheitsprobleme. „Die Kraft des Evangeliums ist stark, trotz der Verfolgung. In Gegenden, die von Boko Haram terrorisiert werden, gehen sogar mehr Menschen in die Kirche“, so Sakaba. In den nigerianischen Seminaren würde sich ein „Geist des Martyriums“ ausbreiten. Die Seminaristen seien mehr und mehr bereit, für ihren Glauben zu sterben.
Dennoch herrsche am Seminar ein allgemeines Gefühl der Verunsicherung. „Wir wissen nicht, was als Nächstes geschieht. Das Durchhaltevermögen der Gemeinschaft hier ist vorbildlich. Aber jeder Angriff außerhalb unserer Gemeinschaft erinnert uns an das, was 2020 passiert ist. Wir sind schockiert, aber obwohl wir schwer verletzt wurden, glauben wir, dass Gott uns leitet.“
(aciafrica – ww)
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